Der Zwölf-Marken-Konzern – das war über viele Jahre eine gern genutzte Umschreibung für die Volkswagen AG. Doch das könnte schon bald ein Anachronismus sein, der an jene Zeiten erinnert, als VW-Granden Marken sammelten wie andere Leute Modellautos.
Es gibt im Konzern strategische Überlegungen, was in der Transformation mit den Marken passieren soll. Auch wenn alle auch nach 2030 eine Daseinsberechtigung haben sollten, ist die Frage: Sind alle bei VW gut aufgehoben? Wenn Tempo, Agilität und Fokussierung die neue Ziele des VW-Chefs Herbert Diess sind, dann passen nicht mehr alle zwölf ins Muster. Und zum Konzept mit Skalen und Baukästen schon gar nicht.
Nehmen wir Ducati: Eine wunderschöne Marke, aber nirgends Synergien im Haus. Nehmen wir Lamborghini: Das Motorenprogramm entwickelt sich von den anderen Marken weg. Mit Zwölfzylindern ist Synergie in einem Konzern, der den Fokus auf E-Mobilität legt, schwer zu finden. Nehmen wir Bugatti: Mit unter 100 verkauften Autos pro Jahr eine Marke mit glücklichen Kunden, die auch in Zukunft vermutlich nicht elektrisch fahren wollen.