Eine schnelle Wende hin zu elektrischen Antrieben gefährdet zwischen 24 und 50 Prozent des Umsatzes großer Zulieferer. Das ist der aktuelle Stand einer Promotionsarbeit am Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen. Bei den Zahlen handelt es sich um Schätzungen, die den Wert heute verkaufter Bauteile für Verbrennungsmotoren und Getriebe addiert.
In den Chefetagen der Zulieferer ist das Problem seit Jahren Topthema. Die größte Umsatzverschiebung ist bislang ZF mit der 2015 erfolgten Akquisition des US-Elektronikzulieferers TRW gelungen. Zur IAA präsentiert das Unternehmen anhand eines umgerüsteten VW Touran seine neue Strategie „Vision Zero“, womit null Emissionen, vor allem aber null Verkehrstote gemeint sind.
Eine Vielzahl neuer Sicherheitssysteme soll den Weg zum hochautomatisierten Fahren begleiten. „Auch wenn die ersten hochautomatisierten Fahrzeuge im Straßenverkehr sind, wird es weiterhin Unfälle geben“, begründet ZF-Vorstand Peter Lake die Offensive. Dass damit der Umsatz, den ZF heute mit Getriebetechnik macht, vollständig kompensiert werden kann, kann Lake nicht bestätigen. Immerhin fiel auf der vor der IAA veranstalteten Pressekonferenz das Wort „Getriebe“ nicht ein einziges Mal.