Ein günstiges E-Auto von VW? Das dürfte schwierig werden

Schafft es VW, ein günstiges Elektroauto auf den Markt zu bringen? Angekündigt ist der ID.1 für 2027. Doch die bisherige Erfahrung zeigt: VW und billig – das klappt selten. Schon bei den Verbrennern gab es Probleme: Egal ob Lupo, Fox oder Up!, ein großer Erfolg waren die Kleinstwagen nie. Der hohe technische Anspruch, den die Ingenieure in Wolfsburg traditionell an ihre Produkte stellen, trieb die Preise immer wieder in die Höhe.

Nun will VW ein günstiges Elektroauto auf den Markt bringen. Das dürfte schwierig werden, denn abgesehen von den hohen Ansprüchen der Wolfsburger Techniker kommen ein paar elektro-spezifische Probleme hinzu: Schon die Batterien treiben die Kosten für E-Autos. Die hohen Kosten für die Entwicklung der Stromer, die Umrüstung der Fabriken und die Umschulung der Beschäftigten müssen sich rentieren.

Kommt dann auch noch eine schwache Nachfrage hinzu, wie es momentan bei den E-Autos der Fall ist, sinkt die Marge pro Auto noch weiter und schmälert den Spielraum für Rabatte.

Höhere Margen lassen sich erzielen, indem die Kosten auf mehr verkaufte Autos verteilt werden, zum Beispiel durch Kooperationen zwischen Herstellern. Der Versuch einer Zusammenarbeit zwischen VW und Renault ist gerade gescheitert. Das heißt nicht, dass es in Zukunft nicht funktioniert, aber es ist ein Rückschlag.

Dabei drängt die Zeit, denn Fahrzeuge wie der Dacia Spring und der Citroen e-C3 sind bereits auf dem Markt oder stehen kurz vor der Einführung. VW hat noch viel Arbeit vor sich, bevor der „Golf des Elektro-Zeitalters“ Wirklichkeit wird.

Umstritten ist allerdings, wie wichtig der Preis von Elektroautos für den Durchbruch der Technologie ist. Am Ende könnte VW auch zu der Einsicht gelangen, dass für den Erfolg des Konzerns im Elektro-Zeitalter ein Kleinstwagen gar nicht entscheidend ist.