Audi stoppt Verkauf des e-tron GT in China

Mit dem vollelektrischen Coupé e-tron GT begrenzt Audi seit 2021 sein BEV-Portfolio nach oben. Der sportliche Viersitzer mit bis zu 925 PS ist für die Ingolstädter die selbst definierte „Speerspitze der Elektromobilität“. Zumindest in China fällt diese Speerspitze des Modellangebots aber zukünftig weg.

Die Automobilwoche erfuhr aus Konzernkreisen: Das in diesem Juni vorgestellte Facelift des e-tron GT mit verbesserter Ladegeschwindigkeit, gesteigerter Reichweite und mehr Leistung wird auf dem chinesischen Markt nicht mehr angeboten.

Das Unternehmen bestätigte die Entscheidung und teilte mit: "Audi verfolgt den Ansatz 'In China for China'. Das heißt, der Schwerpunkt liegt auf lokal produzierten, speziell auf die Bedürfnisse chinesischer Kunden ausgerichteten Fahrzeugen.“

Audi nimmt den e-tron GT damit nur etwa anderthalb Jahre nach dem Launch des Fahrzeugs in China wieder vom Markt und konzentriert sich auf den Q6 e-tron und A6 e-tron aus dem neuen Werk in Changchun, die dort beide in speziellen China-Varianten lokal gefertigt werden.

Seit Ende 2022 hatten die Ingolstädter die Top-Variante RS e-tron GT für umgerechnet 186.000 Euro angeboten. Vor knapp einem Jahr folgte dann der Marktstart des günstigeren e-Tron GT für umgerechnet 125.000 Euro.

Doch während der Porsche Taycan, der wie Audis Elektro-Sportler auf der J1-Plattform des Volkswagen-Konzerns basiert, sich bei chinesischen Kunden wegen seiner höheren Alltagstauglichkeit solide verkauft, wurde der e-Tron GT in China zum Ladenhüter.

Laut des Analyseinstituts Dataforce und der auf den chinesischen Markt spezialisierten Unternehmensberatung JPW Asia setzte Audi in China seit Ende 2022 nur 188 Modelle des e-tron GT ab.

Der hochpreisige Sportwagen schneidet im Wettbewerb mit seinem Schwestermodell von Porsche auch in der globalen Marktbetrachtung deutlich schlechter ab. Vom e-tron GT lieferte Audi in 2023 11.203 Fahrzeuge aus. Porsche setzte im gleichen Zeitraum 40.629 Taycan-Modelle ab.