Verschobene Fahrzeuganläufe wegen fehlender Software, enorme Ineffizienz in den Strukturen, zu geringes Tempo bei Neuentwicklungen. Volkswagens Software-Einheit Cariad gehört zu den großen Problemfeldern für CEO Oliver Blume. Seit Juni ist deswegen der ehemalige Bentley-Produktionsvorstand Peter Bosch bei der Cariad am Ruder, um das Unternehmen für die Zukunft aufzustellen. Jetzt liefert der Vertraute von VW-Chef Blume erste Ergebnisse.
So einigten sich Vorstand und Betriebsrat des Unternehmens auf ein Eckpunktepapier mit deutlichen Konsequenzen für die aktuell rund 6000 Beschäftigen. Im Kern plant Bosch eine Senkung der internen Entwicklungskosten um 20 Prozent. In einer Mitteilung sagte Peter Bosch: "Wir kommen bei der Transformation von Cariad weiter gut voran – das mit der Arbeitnehmerseite verhandelte Eckpunktepapier ist dafür ein wichtiger Schritt. Wir werden effizienter, stellen viele Prozesse um und optimieren unsere Produkte. Ziel ist, den Marken des Volkswagen Konzerns wettbewerbsfähige Software für ihre Kunden zu liefern."
Betriebsbedingte Kündigungen sollen zwar vom Tisch sein, doch ein Stellenabbau über freiwillige Abfindungsprogramme soll zeitnah aufgelegt werden. Laut des Eckpunktepapiers gilt im Gegenzug für die verbleibenden Beschäftigten dann aber eine Jobgarantie bis 2029. Wie viele Cariad-Beschäftigte so konkret gehen sollen, ist zunächst offen. Das Manager Magazin hatte von 2000 der 6000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschrieben.