Die Pläne der Hersteller für die CES in Las Vegas

Das neue Jahr in der Automobilindustrie beginnt traditionell mit der Consumer Electronics Show (kurz: CES) in Las Vegas. Hersteller, Tech-Riesen und Zulieferer nutzen die Messe für einen ersten Überblick zu ihren Innovationen für das anstehende Jahr. Rund 130.000 Besucher werden zwischen dem 9. und 12. Januar im Las Vegas Convention Center erwartet, 3500 Aussteller zeigen ihre Produkte. Die Pläne der europäischen Hersteller fallen in diesem Jahr aber bescheidener aus als noch in 2023. Der große Überblick.

BMW:

Einen gemeinsamen Auftritt von Arnold Schwarzen­egger und BMW-CEO Oliver Zipse wird es auf der diesjährigen CES in Las Vegas nicht geben. Nach der spektakulären Inszenierung mit dem Hollywood-Star und Ex-Gouverneur rund um die Studie iVision Dee im vergangenen Jahr überlassen die Münchner die ­große Bühne 2024 den Wettbewerbern. Für die diesjährige Messe plant BMW ­lediglich die Präsentation neuer Digital-Features im Cockpit und im Infotainment-Bereich. Doch immerhin ist der Premium-Hersteller weiter mit einem eigenen Stand vertreten.

Mercedes:

Mercedes hat in diesem Jahr kein spektakuläres Showcar wie den Avatr (2020) oder den F 015 (2015) im Gepäck, sondern konzentriert sich ganz auf die inneren Werte. Der neue Virtual Assistant des Infotainmentsystems MBUX soll eine menschenähnliche Interaktion mit dem Fahrzeug ermöglichen. Er wird erstmals unterstützt von hochauflösenden Game-Engine-Grafiken von Unity, die eine neue Dimension der Kommunikation darstellen. „Mercedes-Benz erfindet das digitale Erlebnis mit Hilfe von künstlicher Intelligenz neu“, so Konzernchef Ola Källenius. Der Virtual Assistant verfügt über empathische Eigenschaften, die vom individuellen Fahrstil und der persönlichen Stimmung beeinflusst werden. „Kombiniert mit unserer eigenen MB.OS Software-Architektur wird dieser Ansatz die Zukunft des digitalen Luxus definieren“, so Källenius weiter. Mit dem Concept CLA Class und einer getarnten elektrischen G-Klasse stehen auf der Bühne in Las Vegas außerdem zwei Autos, die in Nordamerika bisher nicht zu sehen waren.

Hyundai/KIA:

Hightech statt Modellpräsen­tationen ist auch das Motto bei Hyundai. Der Hersteller stellt seine Pläne für ein Wasserstoffenergie-Ökosystem vor. Unter dem Motto „Ease every way“ („Leichtigkeit in jeder Hinsicht“) erklärt das Unternehmen in Las Vegas zudem seine konzernweite Softwarestrategie und die künf­tige Ausrichtung zum Aufbau ­eines vollständig nutzerzentrierten Ökosystems, das Endgeräte, Dienste und Lösungen miteinander verbindet.
Die Schwestermarke Kia zeigt neben ihrer breiten Elek­tropalette in Las Vegas ihre „PBV Vision“: PBV steht für „Platform Beyond Vehicle“ und meint eine Plattform, die über das Fahrzeug hinausgeht. Die Koreaner präsentieren auf der CES mehrere Konzeptfahrzeuge basierend auf der PBV.

Honda:

Die größte Show auf der Messe kommt von Honda. Die Japaner wollen auf der CES eine komplett neue Elektro-Modellfamilie zeigen, die mit einem in Las Vegas erstmals vorgestellten Concept Car begründet werden soll. Auch zu Sonys Elektroauto-Projekt mit Honda soll es Neuigkeiten geben. Die "Global New EV Series" soll am Dienstagvormittag (Ortszeit) auf dem Honda-Stand gezeigt werden.

Vinfast:

Der Ankündigungsweltmeister aus Vietnam will auf der CES auch mitmischen. Geplant ist die Premiere des VF3, eines kompakten Elektrofahrzeugs für den US-Markt. Laut Gerüchten könnte es sich um einen elektrischen Pick-up handeln. Zudem will Vinfast ein elektrisches Fahrrad zeigen.

Volkswagen:

Mit einem Stand vertreten sind die Wolfsburger auf der diesjährigen CES nicht. Anders als 2023, als unter anderem Markenchef Thomas Schäfer einflog, um den ID.7 in getarnter Form vorzustellen. 2024 wird bei VW gespart. Auch Audi und Porsche präsentieren sich nicht in Las Vegas. Zeigt zumindest die Kernmarke VW in Las Vegas aber doch Neuigkeiten? Entsprechende Gerüchte gibt es seit einigen Tagen. Im Fokus steht der Montag.

Stellantis:

Auch der Stellantis-Konzern, der 2023 noch auf der Messe seine Innovationen präsentiert hatte und sogar Konzern-CEO Carlos Tavares nach Las Vegas schickte, verabschiedete sich aus finanziellen Gründen von einem Messeauftritt. Grund ist offiziell der kostspielige Streik der Gewerkschaft UAW, mit dem sich die Beschäftigten von Chrysler, Dodge und Jeep in den USA ein Lohn-Plus von 25 Prozent erstritten. Geld, das jetzt – laut des Konzerns – für einen Messeauftritt in Las Vegas fehlt.

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