Kein anderer chinesischer Hersteller exportiert so viele Autos wie Chery - und das schon seit 2001. Doch auch wenn der Auslandsanteil bei den Chinesen mittlerweile mehr als 50 Prozent ausmacht, hat der 1997 gegründete Konzern um Europa bislang einen Bogen gemacht und seine zuletzt 1,4 Millionen Autos in 80 andere Länder verkauft. Und da sind die Einheiten aus dem Joint Venture mit Jaguar und Land Rover noch nicht mitgerechnet. Aber damit ist jetzt Schluss. Denn damit das Wachstum anhält, drängt der Exportmeister nun aus den Schwellenländern in die Industrienationen und nimmt sich deshalb die alte Welt vor: Noch in diesem Jahr starten sie deshalb zum Beispiel in den Niederlanden und im Frühjahr 2024 soll es auch bei uns losgehen.
Dabei planen sie zwar mittelfristig mit gleich drei Marken und fast einem Dutzend Modellen, darunter - das muss offenbar so sein bei den Chinesen - auch ein paar echte Tesla Fighter, die als Exlantix in die Oberklasse drängen. Doch den Anfang macht die bürgerliche Marke Omoda, die Strategiechef Zhu Shaodong nicht gegen andre Newcomer aus China positionieren will, sondern vor allem gegen die Koreaner. "Mit ihrem Tempo, ihrem Engagement und ihrem Erfolg sind sie unser Vorbild", sagt Zhu, "und mit ihrem Marktanteil auch". Und noch etwas hat er sich in Seoul abgeschaut. So wie die Koreaner mit Hyundai, Kia und Genesis unterschiedliche Zielgruppen bedient, will sich auch Chery bei uns breit aufstellen: "Omoda als designorientierte Marke ist so etwas wie unser Kia und als Antwort auf Hyundai bringen wir Jaecoo, mit den etwas rustikaleren und rationaleren Autos." Und mit Exlantix zielen sie wie Genesis auf die Besserverdiener.