Detroit. Chrysler hat im dritten Quartal den Gewinn gesteigert, gleichzeitig aber auch den Schuldenstand erhöht. Nachdem der US-Autohersteller zum zweiten Quartal bereits eine Gewinnwarnung herausgegeben hatte, wurden die Jahresprognosen nun bestätigt. Der operative Gewinn kletterte um 22 Prozent auf 862 Millionen Dollar. Der Nettogewinn legte in gleichem Maße auf 464 Millionen Dollar zu. Der Umsatz belief sich auf knapp 17,6 Milliarden Dollar - ein Plus von 13,5 Prozent. Damit lag die operative Marge bei 4,9 Prozent. Chrysler habe zum neunten Mal in Folge ein positives Nettoergebnis erzielt, hob Fiat- und Chrysler-Chef Sergio Marchionne hervor. Chrysler begründete den Gewinnsprung vor allem mit dem höheren Fahrzeugabsatz. Im dritten Quartal legten die Verkäufe weltweit um sechs Prozent auf 593.000 Fahrzeuge zu.
Während der Gewinn stieg, flossen 343 Millionen Dollar zahlungswirksam ab - der free Cashflow war negativ. Im Vorjahresquartal hatte Chrysler nur 65 Millionen Dollar verloren. Zum Großteil verantwortlich für den Abfluss war eine Zinszahlung von 600 Millionen Dollar an den VEBA-Pensionsfonds, der die restlichen Chrysler-Anteile hält. Außerdem wirkten sich Getriebeprobleme beim neuen Jeep Cherokee aus, die zu einem wochenlangen Auslieferungstopp geführt hatten. Die Netto-Schulden im Industriegeschäft kletterten auf 888 Millionen Dollar. Ende Juni waren es noch 656 Millionen Dollar gewesen.Das Unternehmen hatte die Wirtschaftskrise des Jahres 2009 nur dank staatlicher Hilfe überlebt. Damals war auch Fiat eingestiegen. Die Italiener besitzen mittlerweile 58,5 Prozent an den Amerikanern. Der Rest liegt in den Händen eines Gesundheitsfonds der US-Autogewerkschaft UAW (VEBA). Fiat würde Chrysler gerne komplett übernehmen, wird sich mit den Gewerkschaftern aber über den Preis nicht einig. Deshalb bereitet Chrysler seinen Börsengang vor. Der Fonds kann dabei seine Anteile am Markt verkaufen. Fiat hatte bereits angedroht, die Zusammenarbeit mit Chrysler dann auf den Prüfstand zu stellen. Die Amerikaner sind allerdings der Gewinnbringer im Konzern.Drittes Quartal
Chrysler steigert Gewinn und Schulden
Der US-Hersteller Chrysler hat im dritten Quartal 862 Millionen Dollar Gewinn eingefahren und die Jahresprognosen bestätigt. Der free Cash-flow war aber negativ.
Gewinn liegt nach neun Monaten zurück
Die erst zum zweiten Quartal gesenkten Jahresprognosen wurden nun bestätigt: Chrysler will rund 2,6 Millionen Fahrzeuge verkaufen und einen Umsatz zwischen 72 und 75 Millionen Dollar erzielen. Der operative Gewinn soll zwischen 3,3 und 3,8 Milliarden Dollar liegen. Der Nettogewinn wird auf 1,7 bis 2,2 Milliarden Dollar taxiert. Der free Cash-flow soll eine Milliarde Dollar übersteigen. Trifft die Prognose ein, würde Chrysler alle Kennzahlen bis auf den free Cash-flow verbessern. Nach neun Monaten liegt der US-Autobauer allerdings beim Gewinn noch etwas hinter den Vorjahreswerten zurück: Um 153 Millionen Dollar beim Nettogewinn und um 96 Millionen Dollar beim operativen Gewinn.
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