Stuttgart. Daimler-Vorstand Andreas Renschler scheidet auf eigenen Wunsch aus dem Unternehmen aus. "Ich bedauere sehr, dass er aus persönlichen Gründen das Unternehmen verlässt", so Daimler-Chef Dieter Zetsche in einer Pressemitteilung vom Dienstagabend. Der 55-jährige Manager war als damaliger Lkw-Chef erst vor knapp einem Jahr auf die Position des Mercedes-Einkaufs- und Produktionschefs gerückt, dieWolfgang Bernhard innehatte. Auf Druck der Arbeitnehmervertreter tauschten die beiden Daimler-Vorstände im April 2013 ihre Ressorts. Für Renschler und Bernhard war der Wechsel damals völlig überraschend gekommen. Wie zuvor Bernhard verantwortete Renschler im Vorstand außerdem die Transporter-Sparte. Er habe darum gebeten, seine Bestellung in gegenseitigem Einvernehmen vorzeitig aufzuheben, hieß es in einer Ad-hoc-Mitteilung des Stuttgarter Autoherstellers. Der Aufsichtsrat habe dieser Bitte einstimmig entsprochen. Der Vertrag mit Renschler war im Dezember 2012 verlängert worden und sollte bis Ende September 2018 laufen.
Über eine Neu-Besetzung des Vorstandsressorts hat das Aufsichtsgremium noch nicht entschieden. Zunächst übernimmt Daimler- und Mercedes-Chef Zetsche die Verantwortung von Renschler. In der Sparte Mercedes-Benz Cars wirdMarkus Schäfer die Bereiche Einkauf und Produktion leiten. Der 48-Jährige war zuletzt für die Produktionsplanung des Pkw-Geschäfts verantwortlich gewesen. Zuvor hatte Schäfer das Werk in Tuscaloosa geleitet, das SUV und künftig auch die C-Klasse-Limousine fertigt. Die Leitung der Transporter-Sparte übernimmt im Vorstand Wolfgang Porth zusätzlich zu seinen Aufgaben als Personalvorstand und Arbeitsdirektor. Porth hat das Van-Geschäft von 2006 bis 2009 geleitet.
Im Unternehmen hatte Renschler zuletzt einen guten Ruf genossen und auch den Schulterschluss mit dem Betriebsrat gesucht. Zahlreiche Termine wie der Produktionsstart der neuen C-Klasse in Bremen waren in den kommenden Wochen und Monaten bereits mit Renschler geplant. (gem)