Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat gerade einen Lauf. Und er findet Gehör. Selbst seine Einlassung im ZDF-Sommerinterview, nicht kategorisch gegen ein generelles Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen zu sein, machte Schlagzeilen. Auch wenn der mögliche Kanzlerkandidat der Union anmerkte, das sei gerade nicht das wichtigste Thema. Doch die Diskussion hat eine neue Dynamik bekommen. Zumal sich Söders unglücklich agierender CSU-Parteifreund, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, bislang immer als klarer Gegner eines Tempolimits positioniert hatte.
Scheuer weiß aber immerhin noch die Fahrer von Firmenwagen der Oberklasse hinter sich. Nach einer repräsentativen Umfrage der Berliner Meinungsforscher Civey sind 62 Prozent für freie Fahrt auf Deutschlands Autobahnen. Nur rund jeder Dritte der Oberklasse-Fahrer kann sich mit einem generellen Tempolimit anfreunden. In der Bevölkerung ist dagegen eine große Mehrheit von 68,5 Prozent für die Einführung. Der nach der Mehrheitsmeinung schauende Söder weiß also offenbar genau, was er sagt und tut.