Auf ihn mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Automobilwoche Kongress 2023 am Längsten warten: Der ehemalige BMW-Designer und jetzige Elektroautohersteller-Chef Henrik Fisker trat zum Abschluss des ersten Kongresstages auf und hatte Branchennews im Gepäck.
Im Gespräch mit Automobilwoche-Herausgeber und Chefredakteur Burkhard Riering verriet Fisker: "Wir diskutieren über eine Produktion in den USA und schauen dabei auf verschiedene Möglichkeiten. Eine Möglichkeit könnte sein, mit Foxconn zusammenzugehen und dann unsere Volumenmodelle in den USA zu bauen."
Aktuell entsteht das Elektro-SUV Fisker Ocean im Magna-Werk in Steyr in Österreich. Das geplante, günstigere Modell Pear sollte dann bisher in der bestehenden Lordstown-Fabrik in Ohio entstehen. In welchem Umfang, ist noch offen. Denn parallel prüft Fisker die Option, Produktionskapazitäten bei verschiedenen Herstellern einzukaufen. "Wir sind in Gesprächen mit fünf traditionellen Autoherstellern. Zwei Autos sind fast fertig, wir können sie schnell auf den Markt bringen – wir brauchen nur die Kapazitäten", sagte Henrik Fisker bei Reuters.
Und die Pläne des Dänen gehen noch weiter. Der Fisker-Chef auf dem Automobilwoche Kongress: "Nach dem Ocean legen wir für die USA einen Pick-up-Truck auf. Das ist das heißeste Ding auf dem US-Markt. Keine Coupés, keine Muscle Cars, Pick-ups!"
Auf der Bühne des Automobilwoche Kongress 2023 gab Fisker gut gelaunt einen Einblick in seine Gedankenwelt: "Wir haben gesagt, wir bauen nur dann ein eigenes Auto, wenn es vier Funktionen hat, die kein anderes Auto mitbringt." Ob die auch beim Kunden ankommen, checkt der Chef bei Fisker auch selbst. Henrik Fisker: "Ich habe kürzlich drei Kunden in Deutschland angerufen. Vorher habe ich einfach unseren Vertrieb um drei Nummern gegeben, ganz zufällig, einfach drei deutsche Kunden. Alle drei sagten mir, sie fuhren vorher einen BMW. Und sie sagten mir auch, es sei ein Risiko gewesen zu uns zu wechseln, aber einige unserer Funktionen bot kein anderer Mitbewerber. Deswegen wollten sie uns als neue Marke, als reine Elektromarke, ausprobieren."