Firmenfuhrparks bleiben ungeachtet aller Debatten um den Selbstzünder eine Hochburg des Diesels. Das zeigt das aktuelle Dieselbarometer der DAT, das aktuell einen Anteil von 84 Prozent Selbstzündern in den Fuhrparks ausweist. Das sind nur zwei Prozentpunkte weniger als vor zwei Jahren. Benziner haben seither um einen Punkt auf zwölf Prozent zugelegt, alternative Antriebe um zwei auf vier Prozent, wie die Auswertung von 164 Interviews mit Fuhrparkleitern ergab.
Offenbar schlagen die Kostenvorteile der Selbstzünder nach wie vor die Nachteile der Technologie. Nur 13 Prozent der befragten Fuhrparkleiter sagten, sie hätten den Einkauf von Dieseln verringert. Bei den User Choosern, also Dienstwagenberechtigten, die ihre Autos selbst auswählen dürfen, beobachteten allerdings immerhin 21 Prozent der Fuhrparkleiter einen Rückgang der Dieselbestellungen. Das ist zudem ein Plus von neun Prozentpunkten zur Umfrage vor zwei Jahren.
Dabei haben sich die Einkaufskonditionen für Diesel tendenziell verschlechtert. Aktuell berichten 15 Prozent von der Verbesserung, 24 Prozent von einer Verschlechterung.
Gleichzeitig ist der Anteil von Euro-5-Dieseln in den Fuhrparks aber deutlich gesunken. Inzwischen beträgt er nur noch 11 Prozent der Selbstzünder. Noch vor zwei Jahren waren es 58 Prozent. Hier dürfte sich aber vor allem die natürliche Fluktuation bemerkbar machen. Fahrverbote, die meist ja maximal Fahrzeuge mit Euro 5 betreffen, sind für den überwiegenden Teil der Firmenflotten damit also kein Problem mehr.
Keine große Bewegung gibt es beim Thema Restwerte. Die liegen bei Dieseln mit im Schnitt 52,8 Prozent des Listenpreises nach drei Jahren im März um 0,6 Prozentpunkte niedriger als vor Jahresfrist. Das ist aber einen offenbar vom Antrieb unabhängige Entwicklung. Bei Benzinern ging es im gleichen Zeitraum um 0,7 Prozentpunkte nach unten.
Geht es um die Zukunft, stehen alternative Antriebe hoch im Kurs. 49 Prozent der Fuhrparkleiter wollen sie vermehrt einsetzen. Wichtigster Grund dafür sind die politischen Rahmenbedingungen (siehe Grafik).
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Angesichts der zum Jahreswechsel eingeführten 0,5 Prozent-Regelung, die Elektro-Dienstwagen für deren Nutzer steuerlich attraktiver macht, berichten 37 Prozent der Fuhrparkleiter von einem Anstieg der Anfragen durch die Dienstwagenfahrer. 45 Prozent berichten zudem davon, dass diese gestiegenen Anfragen auch zu Bestellungen führten.
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