München/London/Koblenz. Incadea kauft für 12,5 Millionen Euro das Geschäft mit dem Dealermanagement-System (DMS) "Carlo" und will daraus eine schlagkräftige deutsche Einheit formen."Die Übernahme bietet Incadea die Möglichkeit, ihre Präsenz in einem der bedeutendsten Automobilmärkte weltweit zu erhöhen", so Incadea-Chef Werner Leinauer. "Für die Händler und die 'Carlo'-Kunden ändert sich kurzfristig nichts. 'Carlo' ist praktisch mit unserer Incadea-Lösung identisch. In diesem Jahr werden wir mit der Umstellung auf unser neues Softwarerelease in Deutschland beginnen und dann das 'Carlo'-Branding einstellen", erklärt Patrick Katenkamp, der bei Incadea für Sales und Operations verantwortlich ist, im Gespräch mit der Automobilwoche. Der Produktname "Carlo" geht auf den US-IT-Dienstleister HP zurück, der die Incadea-Software zusammen mit dem Kunden Opel neu gebrandet und in Eigenregie in Deutschland vermarktet hat. HP wiederum hat sich im Juli 2012 vom DMS-Geschäft getrennt, das in der Tochtergesellschaft HP Mid-market Solutions mit Sitz in Koblenz gebündelt war. Käufer war die Real Consulting Gruppe, sie fungierte allerdings nur als Zwischenlösung für Incadea.
Incadea ist Anbieter der gleichnamigen DMS-Lösung für den internationalen Automobilhandel. Eingesetzt wird die Software vor allem bei General Motors mit Opel, der VW-Gruppe und BMW. Insgesamt arbeiten mehr als 2000 Autohändler in über 80 Ländern mit dieser Händler-IT. Das Unternehmen hat sein Headquarter und die Produktentwicklung in München, die Holding ist in Salzburg. Incadea ist seit Mai 2012 in London gelistet. Über 50 Prozent der Aktien gehören zwei griechischen Shareholdern, die wiederum Eigentümer der Real Consulting Gruppe sind. Weil Incadea zum Zeitpunkt des "Carlo"-Geschäfts im Börsengang steckte, haben die Griechen diese Aktivitäten in der Gruppe bis zur endgültigen Übernahme geparkt.