In Europa entwickelt und in China produziert. Das könnte das neue Motto von BMW – aber auch von anderen Herstellern werden. In einem virtuellen Studio enthüllte BMW-Chef Oliver Zipse am Dienstag das Elektro-SUV iX3. Es ist der erste BMW, der ausschließlich in China produziert wird - auch für den Export nach Deutschland. Ausgeliefert wird er außerhalb Chinas im kommenden Jahr. Der Trend dürfte sich verfestigen. In Shenzhen lässt der PSA-Konzern sein neues Topmodell DS 9 montieren – auch für den europäischen Markt. Die Serienproduktion soll noch in diesem Jahr starten.
Gerade für Elektrofahrzeuge ist die Volksrepublik offenbar der effizienteste Produktionsstandort, um die Weltmärkte zu bedienen. Skaleneffekte ist ein wichtiges Stichwort. Doch was ist mit den Kunden? Natürlich steckt auch jetzt schon viel chinesische Know-how in den Fahrzeugen. Die globalen Lieferketten machen es möglich. Doch wollen die Käufer wirklich ein Auto "Made in China" haben, wenn sie es bei einem europäischen Hersteller bestellt haben?
Nach einer Umfrage der Berliner Meinungsforscher Civey für die Automobilwoche ist die Meinung geteilt. 50 Prozent der Befragten wollen eher kein Auto kaufen, das in China gefertigt wurde. Die Gründe für die Zurückhaltung wurden nicht abgefragt. Für 39 Prozent – also immerhin zwei von fünf potenziellen Kunden - ist das Produktionsland China aber kein Hinderungsgrund. Elf Prozent haben keine Meinung.