VW-Absatz schrumpft trotz starkem Jahresendspurt

Am Ende hat VW die  Viereinhalb-Millionen-Marke doch noch geknackt: 4,56 Millionen Fahrzeuge der Kernmarke VW wurden 2022 ausgeliefert, teilte VW am Dienstag mit. Das waren 6,8 Prozent weniger als im Jahr zuvor, als es noch knapp 4,9 Millionen waren. Doch im Dezember zog der Absatz spürbar an. Das Minus fiel dadurch deutlich kleiner aus als von vielen erwartet.

Nach Berechnungen der Automobilwoche wurde allein im Schlussmonat fast 480.000 Fahrzeuge ausgeliefert, gut 20 Prozent mehr als im schwachen Vorjahresmonat. Das Absatzminus, das bis Ende November noch bei 9,3 Prozent legen hatte, schrumpfte dadurch merklich. Grund für den Rückgang waren vor allem die Produktionsausfälle wegen der Lieferengpässe vor allem bei Halbleitern.

Deutlich aufwärts ging es bei den Elektro-Modellen. Weltweit lieferte die Marke 330.000 E-Autos aus, 23,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Jeder 15. Volkswagen fuhr damit rein elektrisch. In China, für VW der wichtigste Markt, konnte der E-Auto-Absatz sogar verdoppelt werden – auf 143.000 Fahrzeuge. Mehr als die Häflte des weltweiten E-Autoabsatzes entfiel dabei allein auf den ID.4 mit 170.000 Stück. Der ID.4 ist bisher das einzige Elektro-Modell, das VW weltweit anbietet.

"Trotz anhaltender Versorgungsengpässe haben wir 2022 ein solides Absatzziel erreicht", sagte Vertriebsvorständin Imelda Labbé. "Das deutliche Wachstum bei den BEV-Modellen bestätigt, dass wir mit unserem attraktiven Produktportfolio auf dem richtigen Weg zur begehrenswertesten Marke für nachhaltige Mobilität sind."

Nach oben ging es auch mit den SUV-Modellen der Marke. Insgesamt waren 45 Prozent der ausgelieferten VWs SUVs, vier Prozent mehr als im Vorjahr. In den USA lag der Anteil sogar bei mehr als 80 Prozent.

Für 2023 erwartet VW eine "einer schrittweisen Verbesserung der Versorgungslage und damit einer Stabilisierung der Produktion im weiteren Jahresverlauf". Das Jahr werde aber "anspruchsvoll" bleiben. Der Auftragsrückstau liege inzwischen allein in Europa bei 640.000 Fahrzeugen. „Wir arbeiten intensiv daran, die Lieferzeiten für die Kundinnen und Kunden weiter zu reduzieren und den hohen Auftragsbestand schnellstmöglich abzuarbeiten“, versprach Labbé.

Aus dem Datencenter:

Marktanteile der Top-15-Marken im Dezember 2022 in Deutschland