Tesla-Chef Elon Musk muss ein aufregendes Leben führen. Der Programmauszug aus den vergangenen Tagen spricht Bände. Er bejubelte in seiner Funktion als SpaceX-Besitzer die gelungene Rückkehr von zwei US-Astronauten zur Erde. Dann verblüffte der 49-Jährige mit der Feststellung auf Twitter, dass die ägyptischen Pyramiden sicher von Aliens gebaut seien. Und dann verkündete er in einem seiner seltenen Interviews, dass er via Mitarbeiterumfrage den Standort der nächsten US-Fabrik von Tesla ermittelt habe. Die Wahl fiel auf Austin/Texas.
Dieser Mann polarisiert, doch er liefert auch. Viele seiner als großspurig abgetanen Ankündigungen hat er in die Tat umgesetzt. Börsianer werden aber dankbar sein, dass er zumindest den 2018 via rätselhafter Twitter-Nachricht verkündeten Rückzug von der Börse lieber gelassen hat. Denn mit Tesla-Aktien lässt sich viel Geld verdienen.
Der kalifornische E-Auto-Pionier ist mittlerweile an der Börse mehr wert als sämtliche deutschen Autokonzerne zusammen. Wer die Aktie bereits vor einem Jahr im Depot hatte, darf sich über einen Kursgewinn von gut 550 Prozent freuen. Die Bewertung hat sich dabei längst von den wirtschaftlichen Kennzahlen entkoppelt. Tesla ist zu einer Glaubensfrage geworden.
Das zeigt eine repräsentative Umfrage der Berliner Meinungsforscher Civey für die Automobilwoche. Für nur 20 Prozent der Befragten bildet der Börsenwert das tatsächliche Potenzial von Tesla ab. Über 60 Prozent halten die Aktie dagegen offensichtlich für überbewertet. 19 Prozent können sich nicht richtig entscheiden.