Die meisten Autohersteller in Europa werden die umstrittene CO2-Pooling-Praxis zum Jahresende 2024 auslaufen lassen. Am längsten hält sich Mercedes-Benz die Option offen, zu hohe Flottenemissionen einer Marke mit niedrigeren Werten bei einer anderen Marke auszugleichen. Die Stuttgarter haben noch bis Ende 2027 vor, das Pooling mit Mercedes-AMG und mit Smart aufrechtzuerhalten. Dies geht aus der jüngsten Veröffentlichung der EU-Kommission in Brüssel zum CO2-Pooling hervor. Ebenfalls über das laufende Jahr hinaus hält noch Ford einen CO2-Pool aktiv. Alle übrigen Hersteller sehen dagegen die Möglichkeit, die europäischen Flottengrenzwerte spätestens ab 2025 bei jeder Marke einzuhalten.
So wird der VW-Konzern ihren seit 2022 bestehenden "geschlossenen" Pool 2025 nicht mehr weiterführen. 2020 hatte VW einen sogenannten "offenen" Pool gestartet, an dem auch der chinesische Partner SAIC beteiligt war. Noch 2021 hatte VW die chinesischen Marken Nio, Xpeng und Lynk &Co in einen offenen Pool geholt, um das Jahr ohne Strafzahlungen zu überstehen. In einem offenen Pool können auch rivalisierende Marken unterschiedlicher Hersteller untereinander ihre CO2-Flottenemissionen ausgleichen. Die Marken mit zu hohen Emissionen müssen dabei den "sauberen" Marken Ausgleichszahlungen in teilweise erheblichem Umfang leisten.