Schanghai. Mercedes und Lexus liegen in China gemeinsam an der Spitze der neuesten Qualitätsuntersuchung von J.D. Power. Die schwäbische und die japanische Luxusmarke kamen beide auf je 0,52 Kundenbeanstandungen pro Fahrzeug - den niedrigsten Wert im gesamten Markt über alle Modelle und Segmente hinweg. Der Durchschnitt für ausländische Marken liegt dem US-Marktforscher zufolge bei vier Fehlern. Der Industriedurchschnitt, bei dem auch die Fahrzeuge chinesischen Autohersteller enthalten sind, beträgt 19 Probleme pro Fahrzeug. In China unterscheidet J.D. Power für Luxusautomobile zwei Kategorien: Das so genannte "Luxury Segment" und das "Luxury SUV Segment". Im Luxussegment liegt Mercedes mit der E-Klasse und 0,42 Beanstandungen auf Platz eins und mit der S-Klasse (0,45 Probleme) auf Platz zwei. Lexus folgt mit dem Modell "ES" und 0,56 Beanstandungen auf dem dritten Rang. Der Durchschnitt beträgt 0,65. Im SUV-Luxussegment führt BMW mit dem X1 mit 0,55 Beanstandungen vor dem Touareg von Volkswagen mit 0,66 Problemen.
Vor allem Audi schneidet in der Untersuchung im Vergleich zu wichtigen internationalen Konkurrenten überraschend schwach ab: Kein einziges Fahrzeug schafft es in den verschiedenenen Kategorien auf die ersten drei Plätze. Im Markenranking liegen die Ingolstädter nur auf Platz sieben und mit 0,74 Beanstandungen nur knapp vor dem französischen Volumenhersteller Renault, der auf eine Problemrate von 0,8 kommt. Vor Audi liegen: Jaguar Land Rover (0,73), Volvo (0,7), BMW (0,67) Volkswagen (0,66) und der japanische Kleinwagen- und Allradspezialist Subaru (0,64). Audi ist der Luxushersteller mit der längsten Tradition in China und mit Abstand Marktführer.Qualitätsstudie von J.D. Power
Mercedes und Lexus führend in China
J.D. Power bescheinigt Neuwagen von Mercedes die beste Qualität im chinesischen Markt. Überraschend schlecht schneidet eine andere deutsche Premiummarke ab.
Kaum Markenbindung in China
Im Schwellenland China kaufen sich viele Konsumenten zum ersten Mal ein Auto. Eine Markenprägung wie in etablierten Regionen gibt es dort kaum. Umso wichtiger ist es für die Autohersteller, die neuen Kunden an die eigene Marke zu binden und eine Loyalität zum eigenen Produkt zu entwickeln. Qualität ist dabei ein wichtiges Argument: In der Studie gaben 36 Prozent der Käufer, die keine Probleme hatten, an, sie würden die Marke definitiv weiterempfehlen; 18 Prozent sagten, dass sie die Marke auf jeden Fall wieder kaufen würden.
J.D. Power untersucht die Kundenzufriedenheit und Qualität in China durch die Befragung von Neuwagenbesitzern zwei bis sechs Monate nach dem Kauf. Dabei unterscheiden die Marktforscher zwei Kategorien: Bei der Kundenzufriedenheit geht es um die ersten Eindrücke, die der Käufer durch Benutzung und Bedienung des Fahrzeugs gewinnt. Diese fließen in das Marken-Ranking mit ein. Die zweite Kategorie fragt konkrete Defekte und Fehlfunktionen der Neufahrzeuge ab. Dies gibt Aufschluss über die Montagequalität in den Werken. Bei der aktuellen Studie (China Initial Quality Study - IQS) wurden 21.181 Fahrzeugbesitzer befragt, die ihre Autos zwischen Oktober 2012 und Juni 2013 gekauft haben.
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