Ein Grund dafür dürfte sein, dass Experten in diesem Jahr einen rückläufigen Absatz von E-Autos erwarten. Zunächst hat die Regierung im Dezember überraschend die Kaufprämie für Elektroautos abgeschafft. Nach wie vor sind die Durchschnittspreise für E-Autos höher als die für vergleichbare Verbrenner. Der Bedarf der meist gut betuchten Early Adopters ist gedeckt, nun geht es um Normalverdiener, die oft nur ein Auto haben, das für alle Einsatzzwecke unter allen Witterungsbedingungen geeignet sein muss. Diese Klientel greift immer noch häufiger zum Verbrenner als zum Stromer – nicht nur, weil die überschaubare Zahl der öffentlichen Ladesäulen den Kauf für Laternenparker zu einem Risiko macht. Eine Umfrage hat ergeben, dass die Schmerzgrenze für viele Kunden bei 30.000 Euro liegt. Zu diesem Preis gibt es bisher nur wenig Elektroautos.
Tesla hat seine Preise in den vergangenen Jahren schon mehrfach gesenkt. Preissenkungen können die Nachfrage ankurbeln, bringen aber auch Risiken mit sich: Sie schlagen auf die Gebrauchtwagenpreise durch und kosten Tesla-Besitzer Geld, weil deren Autos an Wert verlieren. Das dürfte ein Grund dafür sein, dass mehrere Autovermieter Tesla aus ihren Flotten nehmen wollen. Ein weiterer liegt in den hohen Reparaturkosten der Elektroautos. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht, die schwindende Kaufkraft angesichts der Inflation sowie die raschen Fortschritte in der Batterietechnik, die dazu führen, dass heutige Autos bald veraltet sein könnten, sind weitere Gründe für die Zurückhaltung der Kunden. Ob allein sinkende Neuwagenpreise sie dennoch zum Kauf bewegen können, werden die kommenden Monate zeigen.
Aus dem Datencenter:
Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland bis Dezember 2023