Renault-Konzernchef Luca de Meo, der auch Präsident des europäischen Herstellerverbandes ACEA ist, hat sich am Dienstag in einem offenen "Brief an Europa" an die europäischen Entscheidungsträger gewandt und nach Reformen gerufen. Anlass ist die Europawahl im Juni. Hauptanliegen De Meos ist der Ruf nach einer EU-Industriepolitik vor dem Hintergrund des Wettbewerbs mit China und den USA.
"Bevor der Wahlkampf mit seinen Auseinandersetzungen losgeht, wollte ich mich zu Wort melden, nicht um mich in die Politik einzumischen, sondern um zu einer Entscheidung über die richtige Politik beizutragen", schreibt er. Europa leide unter zu viel Regulierung und zu wenig strategischer Planung, so De Meo.
In dem 20 Seiten langen Brief mahnt er dringenden Handlungsbedarf an. Sonst werde die Energiewende in der Automobilindustrie hin zum E-Auto nicht erfolgreich sein, warnt er. Ausführlich beschreibt de Meo in dem "Brief an Europa" seine schon mehrfach skizzierte Idee eines "Airbus der europäischen Automobilindustrie", also einer vom Staat orchestrierten Aufgabenverteilung der Branche bei allen wichtigen Herausforderungen.