GM-Chefin Mary Barra handelt sich großen Ärger Down Under ein. Die Entscheidung aus Detroit, die Marke Holden in Australien und Neuseeland 2021 komplett einzustellen, stößt auf Unverständnis der Regierungen in Canberra und Wellington. "Ich bin sehr enttäuscht", sagte der australische Premierminister Scott Morrison. Nach Angaben seiner Regierung sind über die Jahre für den Erhalt von Holden Subventionen in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar direkt an GM geflossen. "Ich bin sehr wütend. GM hat die Marke in den vergangenen Jahren gezielt verkümmern lassen. Nun lässt sie Holden ganz im Stich", erklärte Morrison. Die Entscheidung sei respektlos gegenüber dem australischen Steuerzahler.
Die Entscheidung bedeutet das endgültige Ende der australischen Autoindustrie. GM hatte bereits vor drei Jahren das letzte Werk nahe Adelaide geschlossen und Tausende Jobs abgebaut. Holden-Modelle wurden nach Australien verschifft. Auch der japanische Autobauer Toyota und der US-Hersteller Ford hatten ihre Werke auf dem Kontinent bereits dichtgemacht. Gründe sind der vergleichsweise kleine Absatzmarkt und die starke Konkurrenz von Werken in Asien. Letztes Jahr stoppte Holden auch den Verkauf des Bestsellers Commodore. Der komplette Rückzug dürfte nun 600 der 800 verbliebenen Jobs in Verkauf und Vertrieb kosten.