Berlin. Daimler wird die Nachfolgegeneration seines zweisitzigen Kleinstwagens Smart im November 2014 auf den Markt bringen. Zeitgleich erscheint auch der völlig neue Viersitzer, bestellbar sind beide Fahrzeuge schon im Sommer. Durch die neuen Modelle erwartet die Marke des Daimler-Konzerns ab 2015 ein "sehr starkes Absatzwachstum". Dies hat der Stuttgarter Autohersteller nach Informationen der Automobilwoche auf einem zweitägigen Treffen mit rund 800 europäischen Smart-Händlern in Berlin angekündigt. Die Preisdifferenz zwischen den beiden Modellen soll "überraschend" gering sein. Außerdem wurde erstmals der genaue Termin genannt, wann die aktuelle Elektro-Variante des Smart fortwo auslaufen wird. Das Fahrzeug soll bis 2016 weitergebaut werden und dann durch die neue Baureihe mit einem elektrischen Antrieb abgelöst werden. In diesem Jahr rechnet Smart mit einem stagnierenden Absatzvolumen in der Größenordnung von 100.000 Fahrzeugen.
Für Smart und Daimler ist der Start der neuen fortwo und eines viersitzigen Modells eine wichtige strategische Weichenstellung. Erstmals seit 1998, als mit dem Zweisitzer die Marke Smart gelauncht wurde, kommt wieder ein von Grund auf neu entwickeltes Modell. Gleichzeitig erweitert die Marke das Portfolio wieder um einen Viersitzer - ein Versuch der zuvor gescheitert war. Nachdem Daimler mit Smart bisher bereits Milliarden Euro versenkt hat, soll die Marke nun nicht nur weltweit auf Wachstumskurs gehen, sondern endlich auch eine angemessene Rendite einfahren.Smart rechnet 2015 mit "sehr starkem Absatzwachstum"
2014 wird das wichtigste Jahr für Smart seit der Gründung, lautete eine Kernbotschaft von Daimler an die Händler. Die neuen Fahrzeuge werden gemeinsam mit Kooperationspartner Renault entwickelt und stehen auf der Heckantriebsplattform von Smart. Daraus leitet Renault den Nachfolger des Kleinwagens Twingo ab, Smart bringt einen Viersitzer, dessen Name noch nicht bekannt gegeben wurde. Der alte Viersitzer auf Basis des frontgetriebenen Mitsubishi Colt hieß forfour und wurde 2006 eingestellt. Die Viersitzer laufen im slowenischen Renault-Werk in Novo Mesto vom Band. Während Renault keinen Zweisitzer erhält, entwickelt Smart den Nachfolger des fortwo, der in der eigenen Fabrik im lothringischen Hambach gefertigt wird. Angetrieben werden sowohl der Zwei- als auch der Viersitzer ausschließlich von Drei-Zylinder-Benzinmotoren, die beide Unternehmen gemeinsam entwickelt haben und die bei den Franzosen gefertigt werden.
Der aktuelle zweisitzige Elektro-Smart wird bis 2016 weitergebaut. Das Fahrzeug kam erst mit Verspätung im Juni 2012 auf den Markt, der Hochlauf wurde durch Produktionsprobleme bei der Lithium-Ionen-Batterie verzögert. Bei den Kunden kommt das Fahrzeug an: In Deutschland ist der Smart electric drive Marktführer, in Europa liegt das Auto an Nummer drei unter den Elektroautos. Auch der aktuelle fortwo mit Verbrennungsmotor wird parallel zur neuen Generation für bestimmte Märkte wie den USA und China für einige Zeit weiterproduziert, weil die Fahrzeuge im Gegensatz zu Europa dort viel später auf den Markt kamen und noch frisch sind. Alle Modelle können in Hambach parallel auf einem Band montiert werden.