So klingt der Audi e-tron GT

Hersteller von Elektroautos stehen vor einem Problem. Die Autos fahren leise, gerade im Fahrzeuginneren wäre es ohneReifen- und Windgeräusche mucksmäuschenstill. Das mögen Gestresste als erholsam empfinden. Besonders Käufer sportlicher Modelle wollen jedoch oft ein Klang-Feedback ihres Autos haben, etwa beim Beschleunigen, wie sie es vom satten Motorengeräusch der Verbrenner kennen.

Nicht zu verwechseln ist der Klang im Inneren mit dem für jedes Elektroauto gesetzlich erforderlichen Akustischen Fahrzeug-Warnsystem (AVAS), das Menschen außerhalb des Autos mitteilt, dass sich ein Auto nähert.

Auch Audi hat für den kommenden e-tron GT hingebungsvoll am Sounddesign gewerkelt. Das Kleinserienmodell soll ab Ende 2020 im Werk Böllinger Höfe am Standort Neckarsulm vom Band rollen. Für Fahrer und Passagiere soll der Gran Turismo "kraftvoll und progressiv" klingen, wie die Volkswagen-Tochter es in einer Mitteilung formuliert – "echt Audi eben".

Um dieses Ideal zu erreichen, haben die Ingenieure Rudolf Halbmeir und Stephan Gsell demnach am Rechner, im Soundlabor, im fahrenden Auto und in Kundenstudien den Sound konzipiert und designt. Über zwei Lautsprecher im Innenraum soll er ein "emotionales Klangerlebnis" erzeugen.

Zwei Steuergeräte mischen den Sound dazu aus 32 einzelnen Klang-Bestandteilen permanent neu ab, abhängig von Geschwindigkeit und Fahrpedalstellung. Über das System Audi Drive Select kann der Fahrer außerdem einstellen, ob und wie intensiv er den e-Sound hören will.

Das Ergebnis lässt sich am ehesten mit einem "Mix aus aufheulender Turbine und Raumschiff" beschreiben, wie es das IT-Newsportal "Golem" formuliert. Das ist nicht weiter überraschend: Schon Porsche hat für den Taycan einen künstlichen Klang entwickelt, der mehr nach einem Ufo klingt als nach einem Sportwagen.