Gerade hatte Tesla mit Mühe die Marktführerschaft beim globalen Absatz von Elektroautos für das Jahr 2023 noch einmal vor BYD verteidigt, da landet eine Hiobsbotschaft auf dem Schreibtisch von CEO Elon Musk: Der Elektro-Hersteller muss über 1,6 Millionen Fahrzeuge auf dem chinesischen Markt mit einem Sicherheitsupdate nachrüsten. Betroffen sind alle vier Fahrzeuge im Portfolio des US-Unternehmens. Die lokal produzierten Model 3 und Model Y, sowie die aus Übersee importierten Model S und Model X.
Das geht aus einem Statement der zuständigen chinesische Behörde für Marktregulierung in Peking hervor, auf das sich die auf chinesische Automobilthemen spezialisierte Website CNEVPost beruft. Konkret geht es um ein erhöhtes Unfallrisiko bei der Nutzung des Fahrassistenzsystems auf SAE-Level 2. Hier sei eine Nachrüstung notwendig, die neue Funktionen und Kontrollmechanismen für die ADAS-Technologie der Tesla-Modelle beinhalte. Dies umfasse auch deutlichere Hinweise, wonach der Fahrer seine Kontrollaufgaben am Steuer auch bei eingeschaltetem "Autopilot" wahrnehmen müsse, heißt es in der Mitteilung. Vor drei Wochen hatte das Unternehmen bereits rund zwei Millionen Fahrzeuge in den USA wegen Sicherheitsmängeln nachrüsten müssen.
Für Tesla, das seine technologiestärksten Fahrassistenzsysteme vollmundig als "Autopilot" und "Full Self Driving" bewirbt, ist die gewaltige Nachrüstungswelle ein Image-Desaster. Bis heute liefert Tesla mit seinen Angeboten lediglich ein automatisiertes Fahrangebot nach Level 2. Das Level-3-System, bei dem die Verantwortung auf das Fahrzeug übergeht, wird bisher in Serie nur von Mercedes angeboten. BMW erhielt inzwischen zumindest eine Genehmigung, sein System im neuen Fünfer ebenfalls auszurollen.