Nur noch zwei Zentimeter fehlten am Dienstagmorgen in Köln zum historischen Niedrigwasserrekord. Im Oktober 2018 lag der Pegelstand des Rheins hier bei 69 Zentimeter - der niedrigste je gemessene Wert. Nun sind es 71 Zentimeter. Der Wasserstand in der Fahrrinne des Rheins liegt um einen Meter höher als der jeweils angegebene Pegelstand.
Für die Ford-Logistiker ist der Wasserstand eine wichtige Größe. Rund 40 Prozent der in Köln produzierten Ford Fiesta-Modelle werden auf dem Rhein abtransportiert, wie der Hersteller mitteilt. Sie gelangen auf fünf Transportschiffen, die jeweils rund 500 Ford Fiesta laden können, zu den Seehäfen nach Antwerpen in Belgien und Vlissingen in den Niederlanden. Dort werden die Fiesta auf Containerschiffe verladen, die sie in europäische Märkte, aber auch an weit entfernte Ziele wie Australien, Hong Kong oder Taiwan bringen. Etwa drei Viertel der Fiesta-Produktion ist den Angaben zufolge für den Export in 49 Länder bestimmt.
Bereits in der vorvergangenen Woche, als der Rheinpegel in Köln unter die Marke von einem Meter sank, begannen die Ford-Logistiker, ihre Schiffsladungen anzupassen. Sie reduzierten den Angaben zufolge die transportierten Fiesta um 30 bis 40 Einheiten pro Schiff, um den Tiefgang der Frachter zu verringern. Bei einem Rheinpegel von 70 Zentimetern muss die Ladung der Ford-Transportschiffe um bis zu 30 Prozent reduziert werden, also um bis 150 Fahrzeuge. Christian Weingärtner, seit Februar Geschäftsführer Ford für Deutschland, Österreich und die Schweiz, sagt: "Wir laden weniger, erhöhen dafür aber die Frequenz der Fahrten." So könne Ford seine Kunden "weiterhin auf gewohnten Transportwegen beliefern".