US-Zölle kosten Ford 1,5 Milliarden Euro – Prognose zurückgezogen

Der US-Autokonzern Ford hat im ersten Quartal einen Gewinneinbruch von 65 Prozent verbucht und seine Prognose für das Gesamtjahr zurückgezogen. Das Unternehmen erwartet, dass Importzölle den Gewinn 2025 um 1,5 Milliarden US-Dollar (1,3 Mrd. Euro) schmälern werden.

Nach Unternehmensangaben summieren sich die Bruttoauswirkungen der Zölle auf 2,5 Milliarden US-Dollar, die jedoch durch Ausgleichszahlungen in Höhe von einer Milliarde Dollar teilweise kompensiert werden.

Fords geschätztes Zollrisiko liegt damit deutlich unter den vier bis fünf Milliarden Dollar, die Konkurrent General Motors kalkuliert – ein Vorteil, den Ford seiner stärkeren internationalen Produktion verdankt.

Ford-Finanzchefin Sherry House erklärte, dass die Zölle das Unternehmen allein im ersten Quartal rund 200 Millionen Dollar gekostet hätten. Mit logistischen Maßnahmen wie der Umlenkung von Lieferwegen – etwa über Kanada – habe Ford die Kosten um rund 35 Prozent senken können.

Im Quartal fiel der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 63 Prozent auf eine Milliarde Dollar. Der Umsatz sank um fünf Prozent auf 40,7 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn belief sich auf 471 Millionen Dollar. Ford machte vor allem Produktionsausfälle aufgrund der Überarbeitungen der Modelle Expedition und Lincoln Navigator für die Rückgänge verantwortlich, betonte jedoch die Robustheit des Kerngeschäfts.

"Wir stärken unser Fundament mit deutlich verbesserter Qualität und dem dritten Quartal in Folge mit niedrigeren Kosten gegenüber dem Vorjahr – ohne die Auswirkungen der Zölle einzurechnen", sagte CEO Jim Farley. Besonders der Gewerbekunden-Bereich Ford Pro habe Marktanteile in den profitabelsten Segmenten in den USA und Europa gewonnen.

Ford Pro erzielte im Quartal ein operatives Ergebnis von 1,3 Milliarden Dollar – 56 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz sank um 16 Prozent auf 15,2 Milliarden Dollar. Die Verbrennersparte Ford Blue erwirtschaftete 96 Millionen Dollar (minus 89 Prozent), der Umsatz lag mit 21 Milliarden Dollar drei Prozent unter dem Vorjahr.

Die E-Auto-Sparte Model e verbuchte einen Verlust von 849 Millionen Dollar – eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahresverlust von 1,3 Milliarden Dollar. Der Absatz von Elektroautos stieg in den USA um 15 Prozent. Laut House dürfte dies das stärkste Quartal des Jahres für Model e gewesen sein, da Profitabilität in diesem Bereich schwer zu erreichen sei.

Ford betonte, man sei ohne Berücksichtigung der Zölle weiterhin auf Kurs, die EBIT-Prognose von sieben bis 8,5 Milliarden Dollar zu erreichen. Ein Update werde am Ende des zweiten Quartals folgen. Dennoch zog der Autobauer die Jahresprognose mit Verweis auf erhebliche Risiken zurück. Dazu zählen mögliche Störungen der Lieferkette, neue oder steigende Zölle, Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder sowie politische Unsicherheiten etwa bei Steuer- oder Emissionspolitik.

"Diese Risiken könnten die Finanzergebnisse erheblich beeinträchtigen und machen es zum jetzigen Zeitpunkt schwierig, eine belastbare Prognose abzugeben", teilte das Unternehmen mit. Die Ford-Aktie verlor nachbörslich 2,3 Prozent und notierte bei 9,94 Dollar.

Chief Operating Officer Kumar Galhotra sagte, bisher habe es keine Lieferunterbrechungen gegeben. Allerdings könnten selbst "einige wenige Teile" aus China, etwa Seltene Erden, die Produktion gefährden.

Für das Modell Nautilus, das in China gebaut wird, verfüge die Marke Lincoln über ausreichende Lagerbestände und plane bis zum Modellwechsel 2026 keine weiteren Importe, so House. Auch für in Mexiko produzierte Fahrzeuge seien bislang keine Produktionsanpassungen vorgesehen.

Ford rechnet für das Gesamtjahr mit einem US-Absatz von 15,5 Millionen Fahrzeugen – rund 500.000 weniger als ursprünglich prognostiziert. Aufgrund der Zölle erwartet der Konzern Preissteigerungen von einem bis 1,5 Prozent in der zweiten Jahreshälfte. Trotz der Belastungen will Ford in diesem Jahr eine Milliarde Dollar an Kosten einsparen, Zölle nicht eingerechnet.

Dieser Artikel stammt von unserem Partner-Portal Automotive News. Er wurde mit HIlfe von KI aus dem Englischen übersetzt und von einem Redakteur bearbeitet