So schreibt die "Wirtschaftswoche" in einem Beitrag von einer "skurrilen Offerte", die Musk den "Highway-Cowboys" mit seinem Truck mache, womit die Kundschaft in den USA gemeint ist. "Ist das ein Scherz oder ein Blick in die Zukunft?", fragt der Autor; das Auto sehe aus, "als ob Tesla es aus dem nahegelegenen Star Wars Disneyland Vergnügungspark in Anaheim entwendet hat."
Dass Musk seine Präsentation zum Teil vor einem Auto mit deutlich sichtbaren Rissen in den Scheiben halten musste, sei "ein Bild, das die vielen Spekulanten, die gegen Tesla wetten, in den nächsten Monaten oder vielleicht sogar Jahren genüsslich ausschlachten werden."
"Der Pick-up sieht tatsächlich so aus wie ein Gefährt aus Blade Runner, auch Batman und Mad Max dürften damit ihre Freude haben", schreibt die "Süddeutsche Zeitung" in einem Bericht aus Los Angeles. Tesla bringe das Auto zu einem"Kampfpreis" auf den Markt; "für ein so schnelles und kräftiges Elektro-Gefährt, für das es derzeit keine vergleichbare Konkurrenz auf dem Markt gibt."
Mit Blick auf den harten Wettbewerb schreibt der Autor, es sei wichtig, die oft markenloyalen amerikanischen Truck-Kunden von dem futuristischen Fahrzeug zu überzeugen. Aber: "Wohl kein Autoboss kann die Leute besser von seinen Ideen überzeugen als Elon Musk."
Im Online-Angebot der "Tagesschau" ist zu lesen: "Dass Tesla das Auto in seiner SpaceX Dependance in Los Angeles enthüllt und nicht bei der gerade stattfindenden Auto Show, verrät ebenfalls viel darüber, wie Tesla sich selbst sieht: Weniger als Autohersteller, sondern auch ein bisschen als Traumfabrik und als Unternehmen, das vor allem coole Produkte auf dem Markt werfen will."
Ob die Welt das futuristische Gefährt überhaupt brauche, fragt die Journalistin: "Eigentlich egal, denn Musk hat Größeres mit dem Cybertruck vor", liefert sie die Antwort: "Das Material sei dasselbe wie bei den SpaceX-Raketen, also weltraumtauglich. Sollte es mit Musks angepeilter Marsmission klappen, sei der Cybertruck als Marsgefährt fest eingeplant."
Das englischsprachige Branchenportal und Schwesterblatt der Automobilwoche, die "Automotive News Europe", schreibt in Anspielung auf die ramponierten Fensterscheiben, das so vollmundig angekündigte neue Modell habe nicht mal einer 25-minütigen Präsentation standhalten können: "Der Pick-up könnte ein paar mehr Tests vertragen, bevor die Produktion planmäßig Ende 2021 beginnt."
Auf Twitter stellen Nutzer Ähnlichkeiten zu verschiedensten Modellen der Vergangenheit fest:
Der #Cybertruck von Tesla ist einfach ein Lancia Stratos Zero in hochgebockt. pic.twitter.com/8wSB8dJT9N
— b2m (@Balzac2m) November 22, 2019
#aml #AstonMartin quick - you are ahead of the game - put an electric motor from the #dbx into the Lagonda from 1976 - designed by William Towns - before #tesla as they have a similar offering with the #Cybertruck - I'll take 10% for the idea - Homologation will be a cinch ! pic.twitter.com/ucH23xbjVH
— Stuart W Hill (@Wadadli) November 22, 2019
Das Digitalportal "Mobile Geeks" geht derweil vor allem auf das Design ein– und fragt: "Elon, das ist nicht Dein Ernst, oder?" Der Autor räumt ein, die Meinungen gingen auseinander:"Die einen sagen, dass es tatsächlich ein sehr futuristischer Pickup geworden ist, die anderen sagen– so sie denn schon fertig sind mit Lachen–, dass dieser Elon Musk jetzt tatsächlich komplett verrückt geworden sein muss."
Elon Musk sei zwar der "Show-Man, der ganz große Auto-Zampano und Dampfplauderer" der Branche. "Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass er dieses Mal den Bogen überspannt hat."