Die Erholung der Autobranche und der Abbau der Wartezeiten werden wegen des sich zuspitzenden Halbleitermangels erschwert. Mehrere Autobauer kündigten weitere Produktionsstopps an, nachdem bereits im März Fließbänder in den Werken stillstanden.
Ein Ende der Chipkrise ist nicht abzusehen. Die Unternehmensberatung Roland Berger erwartet, "dass der Halbleitermangel noch weit über das Jahr 2021 hinausreichen wird". Der Bedarf der Autoindustrie werde sich durch Elektrifizierung und automatisiertes Fahren bis 2025 massiv erhöhen.
Von der Automobilwoche befragte Großunternehmen erwarten keine rasche Besserung der Lage. Im Gegenteil. Sie stellen sich auf weitere Produktionsausfälle ein. Die Unternehmen haben Krisenstäbe gebildet. Bei Ford sind fünf Werke in den USA, eine Fabrik in der Türkei sowie das Focus-Werk in Saarlouis betroffen. Von wenigen Schichten abgesehen sollen im Saarland bis zum 2. Juni keine Fahrzeuge produziert werden. Dies teilte der Betriebsrat mit. "Wann sich die Situation entschärft, lässt sich aus heutiger Sicht noch nicht sagen", so ein Unternehmenssprecher. Ford bevorzuge derzeit in der Fertigung die besonders sauberen Modelle: "Wir priorisieren auch den Beitrag der Fahrzeuge zur Erreichung der CO2-Ziele."