Die VW-Mitarbeiter haben in den vergangenen Jahren einiges mitgemacht: Ihre Betriebsräte ließen sich zu Lustreisen einladen, ihre Vorstände haben sich mit Millionen-Boni versorgt, der Abgas-Skandal hat das Image ruiniert, der Zukunftspakt sieht einen massiven Stellenabbau vor.
Aber die Beschäftigten arbeiten weiter, ohne aufzubegehren. Sturmfest und erdverwachsen halt. Aber jetzt wird es ernst. Denn jetzt geht es um die Wurst. Im übertragenen wie im Wortsinn.
Die VW-Kantinen sind berühmt für ihre Currywürste. Sie werden von VW selbst hergestellt und zum Teil sogar in Supermärkten verkauft und sind bei den Mitarbeitern heiß begehrt. Manchmal verkauft VW in einem Jahr mehr Würste als Autos.
Aber seit einiger Zeit gibt es ein Problem: Die Würste schmecken nicht mehr so wie sonst, weil VW den Ketchup-Lieferanten wechseln musste. Das führt zu Unruhe in der Belegschaft, wie die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" berichtet.
Einige sprechen schon von "Ketchup"-Gate. Der neue Ketchup hat eine andere Rezeptur, schmeckt deshalb anders und brennt auf der Zunge und nicht mehr im Rachen. Sogar das Design der Ketchupflaschen ist verändert worden. Das geht natürlich gar nicht.
Der Leiter der VW-Gastronomie hat bereits versprochen: "Wir werden weiter an der Rezeptur arbeiten". Das scheint auch dringend nötig. Ein neuer Ketchup – wo kommen wir denn da hin?
Das wäre ja fast so, als würde VW auf einmal Elektroautos bauen... Ach so, das machen sie ja schon in Wolfsburg. Aber ein neuer Ketchup? Da ist dann doch die Grenze erreicht.
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