2021 ist noch keine zwei Monate alt, doch die Trends des Jahres zeichnen sich deutlich ab.
Trend 1: Große Umbauten. "Renaulution", "Reimagine" – die Hersteller verkünden fundamentale Strategiewechsel und geben ihren Plänen bedeutungsschwere Namen. Renault-Nissan will zum Revoluzzer neuer Mobilität werden. Jaguar Land Rover plant, alles zu elektrifizieren, was das Werk verlässt. Große Bühne, große Statements.
Trend 2: Materialmangel. Erst die Chips, jetzt der Stahl: Es gibt Nachschubprobleme. Lieferketten drohen zu reißen, die Logistik stockt. Es könnte sein, dass Millionen Autos nicht gebaut werden. Und die Preise fürs Material steigen bereits empfindlich.
Trend 3: Luxus und Sportlichkeit. Hier kann noch Geld verdient werden. Autobauer stellen Luxus und Sportlichkeit in den Mittelpunkt. Mercedes will Luxus pur ("Das Beste oder nichts") und setzt auf den edlen Markennamen (ohne Daimler- Zusatz). Und Sportmarken bekommen mehr Dynamik – gerne auch outgesourct als Subbrand (Cupra, Alpine).
Trend 4: Mehr E als D. In Deutschland werden 2021 erstmals mehr elektrifizierte Pkw verkauft als Diesel. 2020 lag der Unterschied nur noch bei 3,3 Prozent. Im Januar 2021 hatten Vollstromer und Hybridautos den Dieselantrieb bereits überholt.
Trend 5: Gamechanger Euro 7. Der Markt wird sich mit dieser Abgasnorm grundlegend ändern. Zwar soll sie wohl erst 2025 kommen. Doch die Vorbereitungen laufen schon. Sie könnte dann wirklich das Ende des Verbrenners einläuten.
Trend 6: Die Chinesen. Der Absatz chinesischer Autobauer in Europa wird sich dieses Jahr vervielfachen. Player wie Nio, Aiways & Xpeng werden zu einer neuen Macht auf dem Markt.
Trend 7: Die Börse ruft. Die Zahl der Börsengänge aus der Autoindustrie nimmt zu, als gäbe es keine Pandemie. Ob Händler-Start-ups wie Auto1 oder Giganten wie Daimler Trucks: Wer glaubt, das Automobil sei von gestern, schaue auf die Börsenbewertungen. Das Automobil war noch nie so wertvoll wie heute.
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Aus dem Datencenter:
Karte der deutschen Produktionsstandorte für Elektrofahrzeuge 2021