Im Februar 2021 wurden in Deutschland 194.349 Pkw neu zugelassen. Das entspricht einem Minus von 19,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Es sind die zweitniedrigsten jemals im wiedervereinigten Deutschland beobachteten Neuzulassungen in einem Februar. Nur 2007 gab es im Rahmen einer Mehrwertsteuererhöhung noch niedrigere Neuzulassungen.
Nach zwei Monaten beträgt der Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als die Pandemie noch nicht in Deutschland angekommen war, 25,1 Prozent.
Bei den privaten Zulassungen gab es einen Rückgang um 26,8 Prozent auf zirka 58.260 Neuzulassungen. Der Marktanteil fiel auf 30,0 Prozent, der niedrigste jemals beobachtete Privatkundenanteil in einem Februar. Hier wird der Effekt der vorgezogenen Neuzulassungen Ende vergangenen Jahres deutlich. Die gewerblichen Neuzulassungen verloren mit minus 15,2 Prozent weniger stark als die der Privatkunden. Dennoch wurden die niedrigsten gewerblichen Zulassungen seit zehn Jahren registriert.
Bei der aktuellen Prognose geht die Automobilwoche davon aus, dass sich nach dem ersten Quartal eine Beruhigung der pandemischen Entwicklung abzeichnet und gewisse Einschränkungen aufgehoben werden. Zusätzlich mit den dann verstärkt verfügbaren Impfstoffen sollte sich die Lage ab Jahresmitte entspannen. Bis dahin bleibt die Situation voraussichtlich kritisch.
Die vergangenen Monate – vorgezogene Zulassungen Ende 2020 und der Absturz in den ersten beiden Monaten – eigenen sich nicht als Indikatoren für den weiteren Jahresverlauf. Für das Gesamtjahr 2021 erwartet die Automobilwoche weiterhin Neuzulassungen in Höhe von 3,1 Millionen Pkw, ein Plus von 6,2 Prozent gegenüber vergangenem Jahr. Dabei wird allerdings eine zunehmende Dynamik erst in der zweiten Jahreshälfte erwartet. Das durchschnittliche Niveau der Jahre 2015 bis 2019 von über 3,4 Millionen Neuzulassungen würde deutlich verfehlt.
Nachdem die alternativen Antriebe im Dezember vergangenen Jahres mit 40,6 Prozent ihren vorläufigen Höchststand erreicht hatten, fielen sie im Januar auf unter 37 Prozent und stagnierten im Februar auf etwa diesem Niveau. Allerdings zeigt der Vergleich mit Februar 2020 ein deutliches Plus von fast 21 Prozentpunkten.
Die Neuzulassungen von reinen Diesel-Pkw gingen im Vorjahresvergleich um 35 Prozent zurück und erreichten nur noch einen Marktanteil von 25,4 Prozent. Die Benziner verloren mehr als 41 Prozent und kamen auf eine Marktdurchdringung von 37,7 Prozent.
Die reinen E-Mobile kamen auf 18.278 Neuzulassungen und fielen nach Januar auch im Februar unter die Zehn-Prozent-Marktanteilsmarke. Mit einem Anteil von 9,4 Prozent lagen sie deutlich hinter den Hybriden. Allerdings betrug das Plus gegenüber dem Vorjahr immer noch stattliche 124 Prozent.
Die normalen Hybride kamen auf ein Plus von 42 Prozent. 30.825 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanateil von 15,9 Prozent. Sie sind die einzige der alternativen Antriebsarten, die einen Rekordmarktanteil verbuchen konnte. Die Plug-in Hybride legten um 162 Prozent zu. Mit 21.879 Neuzulassungen erreichten sie einen Marktanteil von 11,3 Prozent und verfehlten die Werte aus den beiden Vormonaten.
Die Verschiebungen zu den alternativen Antrieben haben deutliche Spuren beim CO2-Ausstoß der neu zugelassenen Pkw hinterlassen. Von Mai bis Dezember vergangenen Jahres war er kontinuierlich gesunken und lag im Dezember bei 117,1 Gramm pro Kilometer. Aufgrund der zurückgegangenen Anteile der Stromer ist der CO2-Ausstoß nach Januar auch im Februar wieder auf 126,5 Gramm pro Kilometer gestiegen.
Vor einem Jahr – in dieser Zeit hat sich der Anteil alternativer Antriebe um gut 20 Prozentpunkte erhöht– lag er noch bei 149,6 Gramm pro Kilometer. Da seit Anfang 2019 der CO2-Ausstoß nach WLTP gemessen wird, sind die Werte mit denen des alten NEFZ-Verfahrens nicht direkt vergleichbar. Nimmt man einen Umrechnungsfaktor von 1,2, so würde der aktuelle CO2-Ausstoß nach NEFZ 105,4 Gramm pro Kilometer betragen. Der letzte nach NEFZ veröffentlichte CO2-Wert aus dem August 2018 betrug 131,8 Gramm pro Kilometer.
Bei einem Gesamtmarktrückgang von 19 Prozent schaffte es keine Marke unter den Top 15, ihr Vorjahresergebnis zu verbessern. Die geringsten Verluste verzeichneten BMW (minus 6,3 Prozent), Peugeot (minus 7,5 Prozent) und VW (minus 9,7 Prozent). Die stärksten Verluste mussten Ford (minus 40,1 Prozent), Kia (minus 31,0 Prozent) und Mercedes (minus 28,3 Prozent) hinnehmen.
Eindeutige Nummer eins mit einem Marktanteil von 20,6 Prozent blieb VW. Für die Wolfsburger war es das zweite Mal hintereinander, dass sie die Marktanteilsmarke von 20 Prozent übertrafen. Die Marke konnte deutlich mehr als das Doppelte an Neuzulassungen erzielen als die Nummer zwei, Audi (Marktanteil: 8,8 Prozent). Den dritten Rang belegte Mercedes (8,7 Prozent) vor BMW (8,5 Prozent). Mit deutlichem Abstand und einem Marktanteil von 6,4 Prozent belegte Opel Platz fünf.
Dazu aus dem Datencenter:
Pkw-Neuzulassungen in Deutschland im Februar 2021
Marktanteile der Top-15-Marken im Februar 2021 in Deutschland
Top 15 Markenentwicklung – Februar 2021 in Deutschland
Neuzulassungen in einem Februar in Deutschland von 2000 bis 2021
Pkw-Besitzumschreibungen in Deutschland von Januar 2019 bis Februar 2021
Marktanteile von deutschen Premium- und Volumenmarken und Importeuren – Februar 2021 und Entwicklung
Marktanteile nach Antriebsarten im Februar 2021
Marktanteilsveränderung nach Antriebsarten in Deutschland im Februar 2021
