Mit einem finanziellen Kraftakt will der vor fünf Monaten gebildete Stellantis-Konzern die Elektromobilität bei seinen 14 Marken voranbringen und zu einem der führenden E-Auto- Bauer der Welt aufsteigen. Dazu werde Stellantis bis 2025 rund 30 Milliarden Euro investieren, kündigte Vorstandschef Carlos Tavares bei einem "EV-Day" an.
Als ein Etappenziel dieses historischen Umbaus soll die Tochter Opel schon von 2028 an in Europa nur noch rein elektrische Modelle anbieten und neue Märkte in Angriff nehmen. "Opel wird nach China gehen – und natürlich zu 100 Prozent elektrisch", kündigte Opel-CEO Michael Lohscheller an. Mitte der Dekade soll zudem eine rein elektrische Neuauflage der einstigen Ikone Manta auf den Markt kommen.
Im süditalienischen FCA-Werk Termoli will Stellantis neben Kaiserslautern und Douai eine dritte Gigafactory für die Fertigung von Batteriezellen bauen. Geplant sind außerdem zwei weitere Zellfabriken in Nordamerika für die Versorgung der US-Marken.
2030 sollen in Europa über 70 Prozent des Absatzes auf rein elektrische Pkw oder Plug-in- Hybride entfallen, in den USA gut 40 Prozent. Derzeit liegt der Anteil in Europa bei 14 Prozent. Stellantis sei aber auch darauf vorbereitet, in Europa nach 2030 auf eine 100-prozentige "EV-only"-Strategie einzuschwenken, betonte Tavares. "Wir haben die Größe, die Fähigkeiten, den Willen und die Nachhaltigkeit, um zweistellige operative Margen zu erzielen." Er rechnet damit, dass reine E-Autos mittelfristig höhere Margen für Fahrzeughersteller bieten könnten als Verbrennerfahrzeuge.