Verkehrsminister Andreas Scheuer wird aller Voraussicht nach nicht mehr der nächsten Bundesregierung angehören. Zu lang ist sein Sündenregister – und zu kostspielig seine Fehlschläge. Noch allerdings sprüht der CSU-Mann vor Tatendrang. Diese Woche stellte er einen Masterplan Freizeitschifffahrt vor. Ein schöner Termin. Gegen renovierte Schleusen hat kaum jemand etwas einzuwenden.
Als positiv dürfte der Verkehrsminister auch eine Umfrage der Meinungsforscher von Civey zur Kenntnis nehmen. Politisch hat Scheuer wohl doch nicht so großen bleibenden Schaden angerichtet. Über 27 Prozent der Befragten gestehen der Union die größte Kompetenz in der Verkehrspolitik zu. Mautdebakel, Sanierungsstau und der hoch defizitäre Staatsbetrieb Deutsche Bahn werden von den Befragten offenbar verziehen. Ebenso, dass die CSU traditionell viele Milliarden in Verkehrsprojekte nach Bayern ableitet. Die Union kann sich besonders auf den Rückhalt bei älteren Menschen und Wählern in ländlichen Gebieten verlassen.