Beim flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität sollten unattraktive Standorte finanziert werden, fordert die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM). "Manche Ladestandorte rechnen sich einfach nicht. Deshalb müssen wir über die Finanzierung solcher Standorte nachdenken", sagte Henning Kagermann, Vorsitzender des NPM-Lenkungskreises. "Das Ziel muss lauten, dieses Netz dann bedarfsgerecht immer enger zu ziehen und auszubauen. Aber es bleibt eine Herausforderung, tatsächlich die gesamte Fläche abzudecken."
Zudem müsse der Ausbau unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden: "Im öffentlichen Bereich wird sich das schnelle und ultraschnelle Laden durchsetzen. Ladezeiten von einer halben Stunde sind noch okay, mehr wird nicht akzeptiert". Im privaten Bereich und am Arbeitsplatz seien dagegen Normalladestationen ausreichend und günstiger. Zugleich müsse beim Ausbau des Netzes eine Balance zwischen Normal- und Schnellladeinfrastruktur gefunden werden. "Wenn das Schnell- und Ultraschnellladen zügig ausgebaut und zu günstig angeboten wird, dann zieht das Ladekapazität von den Normalladestationen ab", unterstrich Kagermann.
Er mahnte erneut mehr Tempo bei Ausbau der Infrastruktur an. "Der physische Ausbau der Ladeinfrastruktur könnte schneller laufen." Zwar sei man auf einem guten Weg, eine Grundversorgung zu erreichen. Die NPM hat einen Plan zum Bau von Ladepunkten im Abstand von 30 bis 50 Kilometern vorgelegt. Ziel ist der Aufbau von wenigstens 50.000 öffentlichen Ladepunkten bis Ende 2021 und eine Million bis 2030.
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