Das Bundesfinanzministerium will die Steuerbegünstigungen für Autogas streichen. Das berichtete am Donnerstag unter anderem "Spiegel Online" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach gehe aus einem Gesetzentwurf des Finanzministeriums hervor, dass Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) den Steuervorteil für Autogas im nächsten Jahr auslaufen lassen will – eigentlich sollte er noch bis Ende 2021 gelten.
Auf deutschen Straßen fahren rund eine halbe Million Pkw mit Auto- bzw. Flüssiggas-Antrieb. Die Förderung hätte den Staat bis zu eine Milliarde Euro gekostet. Weil die geplante Gegenfinanzierung aber am Widerstand des Wirtschaftsministeriums scheiterte – höhere Stromsteuern auf kleine Industriekraftwerke sowie Solaranlagen –, soll sie nun früher als geplant abgeschafft werden. Sogar in Schäubles eigener Partei sorgte das für Unruhe; Verkehrsexperte Steffen Bilger erinnerte daran, dass die Befreiung im Koalitionsvertrag stehe. Die vorgesehenen Veränderungen sollen schon im Februar im Kabinett beschlossen werden.
Im Gegensatz zum Autogas sollen laut dem Gesetzentwurf die Steuervorteile für Erdgas-Antriebe bis 2026 verlängert werden, aber ab 2024 sukzessive abgebaut werden. Mit Erdgas fahren hierzulande nur rund 100.000 Autos.