Als es um die Nachfolge von Daimler-Lkw-Chef Wolfgang Bernhard ging, wurden schnell viele Namen gehandelt. Martin Daum hatte dabei offenbar niemand auf der Rechnung. Der 57-Jährige ist zumindest in Deutschland nur selten bei öffentlichen Veranstaltungen zu sehen gewesen. Da lagen Namen wie die von Transporter-Chef Volker Mornhinweg, China-Vorstand Hubertus Troska oder auch Marc Llistosella, der das Truck-Geschäft in Asien erfolgreich leitet und deutlich jünger gewesen wäre, durchaus näher.
Doch dies spricht keinesfalls gegen die Entscheidung. Statt der zuletzt propagierten Verjüngung des Vorstands setzt der Aufsichtsrat diesmal auf Erfahrung. Martin Daum ist ein echtes Konzern-Eigengewächs und hat sich lange Jahre auf dem schwierigen nordamerikanischen Markt bewährt. Obwohl der Absatz auch hier zuletzt zurückging und ein Stellenabbau unvermeidlich war, hat Daimler mit den Marken Freightliner und Western Star seine führende Marktposition bei den schweren Lkw kontinuierlich ausbauen können. Das ist auch das Verdienst von Martin Daum.