Köln. Die Zeit der großen Automessen scheint vorbei zu sein. Nach der Absage von Ford erwägt nun auch der französische Autobauer Groupe PSA, der traditionsreichen Pariser Automesse "Mondial de l'Automobile" in Zukunft fernzubleiben.
PSA-Vorstandschef Carlos Tavares sagte am Dienstagabend in Köln, derzeit stehe das Marketing-Konzept Automesse auf dem Prüfstand. In diesem Oktober aber werde PSA in Paris wie geplant vor Ort sein, fügte er hinzu.
Verärgert zeigte sich Tavares über die Haltung der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo. Sie hatte vor wenigen Tagen angekündigt, dass in Paris vom 1. Juli an an Wochentagen zwischen 8 und 20 Uhr keine Fahrzeuge mehr in der Stadt fahren dürfen, die vor 1997 gebaut wurden. Betroffen wäre davon rund ein Siebtel aller in Paris zugelassenen Fahrzeuge.
"Wenn die Stadt Paris keine Autos mag, dann kann man sich schon fragen, warum die Autobranche dort eine Messe veranstalten sollte", sagte Tavares. Es gebe in der innerfranzösischen Debatte um Fahrverbote in Innenstädten enorm viel Unwissen und vorschnelle Urteile.