Stuttgart. Neben der stärkeren Kooperation der Marken ist für VW-Nutzfahrzeugchef Andreas Renschler die Digitalisierung des Lkw-Geschäfts eine tragende Säule der Zukunftsstrategie. "Wir schätzen, dass bis 2025 mindestens 30 Prozent unseres Umsatzes auf digitalen Lösungen und Services basieren werden", sagte Renschler in Stuttgart vor Journalisten. Man werde sich vom klassischen Hardware-Hersteller mehr und mehr zum Anbieter von sauberen und intelligenten Transportlösungen entwickeln. "Es geht darum, die Effizienz für das gesamte Ökosystem Transport zu erhöhen."
Der zur Sparte gehörende Hersteller MAN hat vor wenigen Tagen die Beteiligung an dem amerikanischen Start-Up FR8 angekündigt. Das Unternehmen hat ein Betriebssystem für die vernetzte Transportbranche entwickelt, mit dem sich Ladungen auf Basis von Echtzeitdaten planen lassen. Renschler will nun prüfen, ob dies für den Einsatz bei allen VW-Marken tauglich ist. "Die Vernetzung des Transportsystems wird nur Realität, wenn wir alle an Lösungen arbeiten, die markenübergreifend für Flotten funktionieren. Sie muss daher offen sein für Dienste anderer Hersteller", betonte Renschler. Bis 2020 will Renschler einen "mittleren dreistelligen Millionenbetrag" in die Digitalisierung stecken. Schon ab Ende 2017 solle jeder ausgelieferte MAN- und Scania-Lkw online sein. Auch Konkurrent Daimler hatte kürzlich angekündigt, eine halbe Milliarde Euro in die Vernetzung seiner Nutzfahrzeuge zu stecken.