Las Vegas. Harman zeigt auf der aktuellen Computer Electronics Show (CES) in Las Vegas eine neue Navigations- und Infotainment-Generation, die die Internetsprache HTML-5 nutzt, erweiterte Sicherheit vor Hackerangriffen bieten soll und Fahrerassistenzfunktionen integriert. Die so genannte neue skalierbare Plattform ist fertig entwickelt und soll innerhalb der nächsten zwei Jahre auf die Straße kommen, wie der US-Navigations- und Infotainmentspezialist mitteilte. Die Plattform basiert auf dem offenen Betriebssystem Linux. HTML-5 dient der Darstellung von Web-Inhalten wie Sprache und Bildern, so dass Autohersteller Apps schneller integrieren können. "Bei ihren Smartphones und Tablets haben sich die Menschen daran gewöhnt, diese durch herunterladbare Apps an ihre Bedürfnisse anzupassen. Infotainment-Systeme in Fahrzeugen haben diese Möglichkeit bisher nicht geboten, obwohl auch Autos immer stärker vernetzt sind", kommentiert Sachin Lawande, President der Infotainment Division bei Harman und CEO des Konzerns.
Neben dem neuen Multimediasystem präsentiert das Unternehmen außerdem die Integration von Fahrerassistenzsystemen in die Google-Datenbrille "Glass" und gab einen neuen Auftrag von Daimler bekannt. Harman wird die nächste Generation der Telematik-Kontrolleinheit (TCU) für den Stuttgarter Autohersteller entwickeln und so genannte MEMS-Mikrofone (Micro Electrical Mechanical System) liefern. Beide Lösungen sollen ab 2016 auf den Markt kommen. Die TCU bietet Zugang zum schnellen Mobilfunknetz LTE und besondere Sicherheitsfunktionen. Die MEMS-Mikrofone dienen der verbesserten Spracheingabe.
Harman ist einer der größten Anbieter für Infotainment- und Audiosysteme in der Autobranche. Dabei konkurriert das in Stamford ansässige börsennotierte Unternehmen vor allem mit den japanischen Firmen Panasonic und Pioneer sowie Robert Bosch Car Multimedia. Im April 2013 hat Harman den israelischen Anbieter von Fahrsicherheits-Apps iOnRoad Technologies übernommen und ist damit in das Geschäft mit Fahrerassistenzsystemen (Advanced Driver Assistance Systems - ADAS) ein.Die in Tel Aviv ansässige iOnRoad nutzt die Video-Kamera, GPS und verschiedene Sensoren in Smartphones als Basis für Fahrerassistenzsysteme. Die iOnRoad-App Augmented Reality App bietet zum Beispiel eine Abstands- und Kollisionswarnung ebenso wie die Warnung beim Verlassen der Spur.