Toyotas Rivale für den VW ID.4 kommt

Toyota tut sich als jahrzehntelanger Vorreiter in der Hybridtechnik schwer damit, Anschluss an den wachsenden Mark für batterie-elektrisches Fahren zu bekommen. Doch schon bald wollen die Japaner ihr erstes Fahrzeug auf Basis der neuen, rein elektrischen Plattform e-TNGA (electric Toyota New Global Architecture) auf den Markt bringen - es wird ein mittelgroßes SUV und damit ein direkter Wettbewerber des kommenden VW ID.4 werden.

"Das erste Modell auf e-TNGA Basis ist bereits entwickelt und wird aktuell für die Produktion vorbereitet", teilte Toyota am Montag mit. Die Fertigung werde im "Zero Emission Vehicle"-Werk für E-Fahrzeuge in Japan geschehen. Weitere Einzelheiten zu dem wichtigen neuen Auto will Toyota aber erst in den kommenden Monaten bekanntgegeben. Auch der genaue Starttermin steht noch nicht fest.

Koji Toyoshima, Deputy Chief Officer des ZEV Werks der Toyota Motor Corporation und damit leitender Manager für die Elektrostrategie des Konzerns, gab in einem Interview mit der Automobilwoche einige weitere Hinweise auf Toyotas Ziele. Ob das mittelgroße Elektro-SUV künftig auch in Europa gebaut werde, stehe noch nicht fest, sagte Toyoshima. "Wir schauen noch, welche elektrischen Modelle in welchen Regionen angeboten werden."

Toyota habe zwar noch keine reinen E-Modelle auf der Straße, könne diese Palette aber dank der hoch flexiblen e-TNGA-Plattform rasch ausweiten. "Wir haben eine große Erfahrung beim Hochlaufen von Hybrid-Modellen. Diese Erfahrung werden wir nutzen beim Ausbau unserer Elektroflotte."

Toyota werde es im Bereich E-Fahrzeuge nicht allein um das Thema Reichweite gehen, betonte Toyoshima. Das Unternehmen lege bei seinen E-Fahrzeugen die gleichen hohen Maßstäbe an die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit an wie bei seinen Verbrenner- und Hybridfahrzeugen. "Wir achten darauf, dass auch unsere E-Autos eine sehr große Haltbarkeit aufweisen und möglichst ohne Fehler funktionieren."

Toyota arbeite auch im Segment der elektrischen Micro-Mobile, sagte Toyoshima der Automobilwoche. "Wir arbeiten an diesem Segment, bei dem es sich um Fahrzeuge handelt, die noch kleiner sind als die aktuellen Kei-Cars in Japan." Solche Kleinst-Fahrzeuge seien für den Nahbereich gedacht, um beispielsweise Einkäufe in der Nähe zu erledigen oder um zum Arzt zu fahren. Zur Frage, ob solche Modelle auch in Europa angeboten würden, zeigte sich Toyoshima skeptisch. "Das Segment der Kei-Cars ist in Japan beliebt, aber in anderen Märkten bislang nicht."

Toyota habe derzeit noch nicht vor, in eine eigene Batteriezellenfertigung einzusteigen, sagte der Elektro-Stratege von Toyota. ""Wir planen dabei nicht mit einer zentralen Produktion, sondern setzen auf eine regionale Versorgung." Derzeit würden dies die Batterie-Partner von Toyota, Panasonic und CATL, leisten. "Wir lernen von ihnen für die Zukunft", sage Toyoshima mit Blick auf mögliche eigene Projekte.

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