Berlin. Der Dauerkonflikt zwischen Fachabteilungen und der unternehmenseigenen IT scheint sich zu entschärfen. Diese Tendenz lässt sich aus der jährlichen Umfrage des IT-Dienstleisters Capgemini und täglicher Erfahrung ableiten. "Wir stellen in der Praxis eine immer bessere Zusammenarbeit von IT und Business fest. Diese muss auch weiter zunehmen, denn heterogene Systemlandschaften und Datensilos kann sich im Zeitalter von Cloud und Big Data kein Unternehmen mehr leisten", so Uwe Dumslaff, Chief Technology Officer bei Capgemini in Deutschland. Das Unternehmen hat zwischen September und Oktober 2013 die Antworten von 141 IT-Verantwortlichen in Großunternehmen in Deutschland, der Schweiz und Österreich ausgewertet. Die ganze Studie wird Ende Januar 2014 veröffentlicht.
Capgemini liegt im Ranking der Automobilwoche mit einem Umsatz von 98 Millionen Euro im Jahr 2012 an Nummer acht der 25 größten IT-Dienstleistern für die Autoindustrie in Deutschland.Mit einem leicht steigenden IT-Budget rechnen 39 (Vorjahr) 41 Prozent der Befragten. Von Kürzungen betroffen sind unverändert 21 Prozent. Etwas mehr als ein Drittel (Vorjahr 35 Prozent) gehen von unveränderten Budgets aus.IT-Umfrage
Zusammenarbeit von IT- und Fachabteilungen bessert sich
Einer Umfrage von Capgemini zufolge rechnen viele IT-Verantwortliche 2014 mit einem leichten Anstieg ihrer Budgets. Ein Fünftel der Befragten ist allerdings von Kürzungen betroffen.
Fachbereiche helfen sich selbst
Der Anteil der Fachbereiche an den Technologieausgaben von Unternehmen ist der Umfrage zufolge von 19 auf rund 16 Prozent gesunken und damit wieder auf dem Niveau von 2012. Parallel dazu habe sich die Einstellung der IT-Verantwortlichen geändert. Während im vergangenen Jahr 48 Prozent von ihnen Technologie-Investitionen der Fachabteilungen negativ bewerteten, sind es in diesem Jahr nur noch knapp 40 Prozent. Darüber hinaus sehen laut Capgemini jetzt mehr IT-Manager positive Aspekte wie zum Beispiel die schnellere Umsetzung von Anforderungen der Fachbereiche oder die Entlastung der IT-Abteilung.
Die Fachbereiche investieren nach wie vor in erster Linie in Pilot-Projekte zur Entwicklung neuer Geschäftsprozesse (49 Prozent) und kaufen neue Hardware wie beispielsweise Smartphones und Tablets ein (41 Prozent). Der ohnehin schon geringe Anteil externer Cloud Services, der von der Fachabteilung direkt bezahlt wird, ist laut Studie von 20 Prozent im Vorjahr auf knapp 11 Prozent zurückgegangen. Analog dazu stellen Unternehmen jetzt mehr Services aus der eigenen Cloud bereit. "Wir gehen davon aus, dass viele Cloud-Projekte der Fachabteilungen im vergangenen Jahr Pilot-Charakter hatten und jetzt von der IT-Abteilung in den Regelbetrieb übernommen werden", kommentiert Peter Lempp, COO Application Services bei Capgemini in Deutschland.
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