Vor einem Monat hat Jörg Grotendorst als Chef der Elektromobilitätsparte von ZF noch per Videozeremonie die Verträge für ein chinesisches Joint Venture unterzeichnet: Die Wolong ZF Automotive E-Motors Co Ltd. soll Elektromotoren und -komponenten für verschiedene Fahrzeuganwendungen entwickeln und produzieren und auch Komponenten für das neue ZF-Hybridgetriebe zuliefern. Schon wenige Tage später berichtete der Südkurier, dass Grotendorst ZF in Richtung eines anderen Automobilzulieferers verlassen werde. Nun ist es offiziell: Der 50-jährige Manager wird Vorstandsmitglied bei Rheinmetall und Chef von Rheinmetall Automotive. Damit folgt er auf Horst Binnig, der Ende 2019 auf eigenen Wunsch aus persönlichen Gründen in den Ruhestand gegangen war.
Der aus Kolbenschmidt, Pierburg und Motorservice geformte Zulieferer in Neckarsulm erzielte 2019 rund 2,8 Milliarden Euro Umsatz. Im Vorjahr waren 77 Prozent des Umsatzes mit Komponenten wie Kolben, Motorblöcke oder für die Abgasrückführung für Verbrennungsmotoren erzielt worden. Doch der Anteil soll, so hat noch Horst Binnig geplant, bis 2040 auf 30 Prozent sinken, während der Anteil der E-Mobilität auf 30 Prozent steigen soll.