Neu-Isenburg. Digitale Dienste (Connected Car Services) verändern den Blick der Konsumenten auf den Wert eines Fahrzeuges im Laufe des Lebenszyklus. Dies geht aus einer Studie von CGS Advisors im Auftrag des US-Cloudspezialisten Covisint hervor. "Die Wahrnehmung verändert sich dramatisch. Künftig wird es das Ziel der Hersteller sein, den Besitzer so zu beeinflussen, dass er den nächsten Kauf tätigt. Dies ist nur möglich, wenn er mit seinen aktuellen Käufen zufrieden ist. Mit Blick auf die angebotenen Services legt dies nahe, Dienste zunächst kostenlos anzubieten und Umsätze erst zu einem späteren Zeitpunkt zu realisieren", so Tim Evavold, Director of Automotive Solution Delivery bei Covisint.
Bisher sind Fahrzeuge und Zubehör am wertvollsten, wenn sie neu sind. Dieser Wert nimmt mit zunehmendem Alter ab. Connected Car Services hingegen steigern ihren (Nutz-)Wert im Lauf der Zeit immer weiter, wie die Studie betont. Am Anfang, wenn nur wenige Nutzer einen Dienst in Anspruch nehmen, sei dieser Wert für den Einzelnen nahe Null. Je mehr Menschen aber Benzinpreise oder Schlaglöcher per App melden, desto größer sei der Mehrwert für alle. Diese Erkenntnis stellt der Studie zufolge das bisher in der Branche übliche Subskriptionsmodell mit festen Mindestlaufzeiten auf den Kopf. Covisint positioniert sich im hart umkämpften Markt für IT-Plattformen vor allem als Spezialist für Sicherheitstechnologien und die Cloud. Ein großer Kunde ist General Motors mit der Telematikeinheit OnStar sowie der koreanische Hersteller Hyundai. Die verschiedenen Dienstleistungen fasst Covisint unter dem Marketingbegriff Cloud Engagement Platform zusammen. Dabei geht es unter anderem um sichere Verbindungen, wenn ein Nutzer über PC und Mobilgerät auf das Navigations- und Infotainmentsystem im Fahrzeug zugreift und umgekehrt. Außerdem bietet Covisint den vereinfachten Zugriff auf Social Media, in dem die Authentifizierungsverfahren zentralisiert werden. Drittens stellt das Unternehmen sicher, dass bei einem Fahrzeugverkauf ein einfacher Reset auf die Grundeinstellungen vorgenommen kann und so die eigenen Daten und Verbindungen geschützt sind.Studie zu Connected Car Services
Dienste kostenlos anbieten
In einer Studie von CGS Advisors im Auftrag des US-Cloud-Spezialisten Covisint wird den Autoherstellern empfohlen, mobile Dienstleistungen zunächst kostenlos anzubieten. Die Wahrnehmung der Kunden ändere sich fundamental.
Telekommunikationsfirmen in Startlöchern
Die Studie zeigt, dass andere Branchen einen Teil der Risiken und Kosten, aber auch Gewinne, übernehmen werden, wenn Autohersteller hinsichtlich des Angebots an Connected Services zu zurückhaltend sind. Der Studie zufolge stehen vor allem Telekommunikationsunternehmen in den Startlöchern, da sie einen anderen Blick auf potentielle Umsätze in der Zukunft haben als die vergleichsweise risikoscheuen Automobilhersteller. "Fahrzeughalter erwarten von OEMs deutlich verbesserte und schnellere Connected Car-Serviceangebote", sagt Gregg Garrett, Gründer und CEO von CGS Advisors.
Lesen Sie auch: