München. Die VW-Gruppe profitierte erneut von ihrer globalen Aufstellung. Die Wolfsburger verkaufen in 150 Ländern und produzieren in 100 Ländern. Das ist VW-Chef Martin Winterkorn aber nicht genug: „Wir in Wolfsburg müssen den Blick weiten und noch internationaler denken und handeln“, sagte er vor Führungskräften. Audis Umsatz wuchs nur dank der Erlöse der neuen Motorrad- Tochter Ducati. Unter dem Strich schrumpfte das Ergebnis leicht. Als Grund dafür nennt Audi erhöhte Herstellungskosten im Zuge des Volumenwachstums. Bis 2020 wollen die Ingolstädter die Zwei-Millionen-Marke knacken. Die Porsche-Holding gewann flüssige Mittel hinzu, das vergrößert den Spielraum für Investitionen. Bei BMW ging es nur für die Kernmarke aufwärts, Mini und Rolls Royce büßten beim Absatz ein. Die Bayern wollen weiter erheblich investieren, außerdem belasten Anlauf- und Markteinführungskosten. Dennoch hält BMW an seinen Jahreszielen fest und erwartet eine EBIT-Marge zwischen acht und zehn Prozent. Den US-Autobauern half die ungebrochene Leidenschaft ihrer Kunden zu den höchst profitablen Pick-ups. Ford setzt aber nicht mehr allein auf Spritschlucker, sondern hat inzwischen auch den europäischen Fiesta und Focus im US-Programm, die dort gut ankommen. PSA bleibt zwar in den roten Zahlen, dennoch hat sich die Aktie seit Juli stark erholt, zuletzt lag sie auf dem höchsten Stand seit April 2012. Die Verluste sinken, die Verkäufe stabilisieren sich und die Restrukturierung macht Fortschritte – wenn auch langsam. Renault-Chef Carlos Ghosn setzt auf strikte Kostendisziplin und sieht sich im Plan für 2013. Toyota profitierte vom schwachen Yen und hob die Jahresziele an. Die Japaner zielen nicht auf Rabatte, sondern auf Marge. Das zahlt sich aus.
Nicht mehr nur bergab
Die Automobilwelt ist nicht mehr zweigeteilt in blendend dastehende deutsche und darbende ausländische Hersteller. Im zweiten Halbjahr 2013 haben auch die US-Autobauer und Toyota wieder gut verdient. Defizitär ist aber weiterhin die angeschlagene PSA-Gruppe, Renault dagegen schaffte es in die schwarzen Zahlen.