Stuttgart. Der lange Zeit umstrittene und schon oft totgesagte Brennstoffzellenantrieb soll 2017 endgültig den Durchbruch schaffen. Dies ist das erklärte Ziel der drei Autohersteller Daimler, Ford und Nissan, die nun ihre Kräfte bündeln und ein Brennstoffzellen-System entwickeln. Gemeinsam wollen sie nicht nur Entwicklungskosten sparen, sondern vor allem die Kosten des Antriebs auf das Niveau eines Dieselhybrids bringen. Ein solches Fahrzeug kostet zwischen 3000 und 5000 Euro mehr als ein Auto mit Benzinmotor. Wettbewerbsfähige Preise wollen Daimler, Ford und Nissan vor allem über Skaleneffekte erreichen. Das Brennstoffzellen-System soll ohne größere Modifikationen in Fahrzeuge der drei Partner eingebaut werden können. Gemeinsam wollen sie auf eine sechsstellige Stückzahl kommen – allerdings über einen gesamten Lebenszyklus gerechnet. Daimler gehört bei der Brennstoffzelle zu den Pionieren und hatte bereits 1994 das erste Fahrzeug vorgestellt. Insgesamt haben die Schwaben eine Milliarde Euro in diese Technologie investiert, im kommenden Jahr sollte die B-Klasse Fuel Cell auf den Markt kommen. Nun hat Daimler unter dem Druck der hohen Kosten diesen Plan aufgegeben. Es steht heute noch nicht einmal fest, welcher der drei Partner 2017 das erste Fahrzeug mit dem lokal emissionsfreien Antrieb bringt.
Kosten müssen runter
„Die internationale Kooperation namhafter Autohersteller bei der Entwicklung von Brennstoffzellen-Antrieben unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Industrie, den Markteintritt mit signifikanten Stückzahlen vorzubereiten“, so Klaus Bonhoff, Geschäftsführer der NOW (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie), mit Blick auf die Kooperationen von Daimler und BMW. Die Organisation koordiniert im Auftrag der Bundesregierung den Aufbau dieser Technologie. Dazu soll unter anderem die Zahl der Wasserstofftankstellen bis 2015 von 15 auf 50 ausgebaut werden. Auch Hyundai, Kia und Honda arbeiten an Serienfahrzeugen mit Brennstozellen-Antrieb, bei dem aus der Reaktion von Wasserstoff‑ und Sauerstoff‑ elektrische Energie entsteht.