München. Je länger die Krise in Europa dauert, desto mehr schmelzen die Liquiditätsreserven des Autoherstellers zusammen: In den vergangenen 15 Monaten summierte sich der Cash-Abfluss auf 3,2 Milliarden Euro. Ein Auto-Analyst, der nicht genannt werden will, bezeichnete es deshalb als „überlebenswichtig“, dass Fiat bald an die Liquiditätsreserven des USHerstellers Chrysler kommt, an dem man 58,5 Prozent hält. Chrysler hat zum Jahresende 2012 über 11,6 Milliarden Dollar Brutto-Liquidität verfügt. Ein schneller Zugriff ist Fiat aber offensichtlich verwehrt: Zunächst muss Chrysler einen Kredit über drei Milliarden Dollar tilgen und Anleihen zurückbezahlen, was erst im Jahr 2015 beziehungsweise 2016 möglich ist. Darüber hinaus muss Fiat die Chrysler-Anteile auf mindestens 75 Prozent aufstocken. Bislang konnte sich der Konzern nicht mit dem Gesundheitsfonds der US-Gewerkschaft UAW, der die restlichen 41,5 Prozent hält, über den Preis einigen.
Schadensbegrenzung
Obwohl Fiat voll auf die Kostenbremse getreten ist, hat der italienische Autohersteller im ersten Quartal aus dem laufenden Geschäft einen negativen Cashflow von 688 Millionen Euro ausgewiesen. Allerdings schaffte es Fiat, die Verluste im europäischen Volumengeschäft auf 157 Millionen Euro zu begrenzen, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Minus von 207 Millionen Euro angefallen war. In den ersten drei Monaten ging der Absatz von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in Europa um sechs Prozent auf 245.000 zurück.