Budapest. Accenture will die Industrie- und Embedded-Software-Sparte von Evopro übernehmen. Evopro mit Hauptsitz in Budapest ist Spezialist für die Entwicklung von industriellen IT-Lösungen und bietet auch Dienstleistungen im Engineering-Umfeld an. "Mit der Übernahme werden wir unser Industriesoftware-Portfolio ganz wesentlich erweitern", sagt Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture Deutschland. "Hier sehen wir zunehmendes Interesse unserer Kunden für Software-Entwicklung und damit verbundene IT-Dienstleistungen."
Evopro wurde 2001 als Ingenieurbüro gegründet, hat seinen Hauptsitz in Budapest, ist aber auch stark in Deutschland vertreten. Das Unternehmen befindet sich in Privatbesitz und ist Teil der österreichischen Beteiligungsgesellschaft Linepro-Gruppe. Die gesamte Evopro-Gruppe beschäftigt fast 300 Maschinenbau-, Software und Elektroingenieure. Das Unternehmen fokussiert sich auf Automatisierungssoftware sowie Maschinen- und Robotorsteuerungen (Embedded Software).Die geplante Übernahme ist innerhalb kurzer Zeit bereits der dritte Coup von Accenture. Anfang November wurde der Kauf des kanadischen PLM-Spezialisten PCO Innovation angekündigt. Im Oktober hat Accenture die Akquisition des schwäbischen PLM-Spezialisten Prion abgeschlossen. Nun verstärkt sich der US-IT-Dienstleister im Bereich der Industrie- und Automationssoftware. Accenture liegt im Ranking der Automobilwoche mit einem Umsatz von 85 Millionen Euro (Stand 2012) auf Platz neun der 25 größten IT-Dienstleister für die Autoindustrie in Deutschland.Produktionssoftware
Accenture übernimmt Teile von Evopro
Der US-IT-Dienstleister Accenture setzt seinen Akquisitionskurs fort und kauft die Industrie- und Embedded-Software-Sparte von Evopro. Dieser Schritt folgt einem bestimmten Plan.
Industrie 4.0 im Blick
Die Expansionsstrategie von Accenture hat die anstehende Digitale Revolution im Blick, was Fachleute als Industrie 4.0 bezeichnen. Damit ist die völlige Vernetzung von Maschinen und Fabriken sowie Teilen und Produkten gemeint. "Intelligente Produkte in intelligenten Netzen werden die deutschen Großunternehmen befeuern", sagte Riemensperger bereits im Frühjahr. Dabei lieferten Daten Ideen für neue Produkte und vor allem zusätzliche Dienstleistungen. "So entstehen neue Geschäftsmodelle, die weit über den Verkauf eines Produkts hinausgehen", so der Manager.
Mit Blick auf den Evopro-Deal kündigte Riemensperger an, auch die Expertise für mobile Anwendungen zu stärken: "Bereits heute erstellen wir vernetzte Lösungen für Kunden verschiedener Branchen, in denen Embedded Software ein Differenzierungsmerkmal zum Wettbewerb darstellt."
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