München. „Wir vermarkten unsere App selbst – zum Beispiel, indem beim Start der App eine Werbebotschaft erscheint und nach jeder Nachricht ein Spot vorgelesen wird“, erklärt der Manager. Der Automobilhersteller stellt die Software auf den Car-Entertainment- Systemen seiner Fahrzeuge zur Verfügung und kann die Werbeinhalte mitbestimmen. Die Vermarktung übernehmen lokale Mediaagentur-Partner von Airmotion. Im März 2014 geht dieses Modell für eine Marke eines großen Autoherstellers in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien erstmals an den Start. Mittelfristig will Bodmeier außerdem den Kauf von einzelnen Premium-Nachrichten anbieten. Dazu fehlen aber noch die geeigneten Micropayment-Lösungen. Die Airmotion GmbH wurde vor mehr als zehn Jahren gegründet und versteht sich als Lieferant für Nachrichten auf mobilen Geräten, Internetportalen und vor allem im Auto. Dabei erstellt ein eigenes Redaktionsteam vornehmlich die deutschen Meldungen, während Nachrichtenagenturen und Medienpartner aus der ganzen Welt weitere Inhalte liefern. Airmotion kann somit Kunden in mehr als 30 Ländern mit regional zugeschnittenen Meldungen versorgen. Erster Nutzer der Nachrichten-App mit Vorlesefunktion ist seit März 2012 Mercedes. Ein großer Konkurrent von Airmotion ist die französische Nachrichtenagentur AFP, die zum Beispiel BMW beliefert. Für Bodmeier ist klar, dass klassische Werbung im Auto nur der Einstieg in ortsbezogene Dienstleistungen (Location-based Services) markieren kann: „Wir wollen so schnell es geht ortsbezogene Werbung ins Fahrzeug bringen. Da gibt es eine Fülle von Ansatzmöglichkeiten von Restaurants über Hotels bis zu Veranstaltungen. Es gibt aber heute noch keinen einzigen Anbieter von Werbung auf Basis von Geodaten. Das ist ein völlig unbestelltes Feld.“ Dagegen soll die dritte Säule im Geschäftsmodell von Airmotion bis Ende 2014 stehen: Die Münchner wollen die Apps von großen Medienunternehmen ins Fahrzeug bringen – etwa von „Bild“, „Spiegel“ oder „Guardian“. „Dies ist für die Kunden gedacht, die ihre bevorzugte App im Auto nutzen wollen. Wir wollen der Spezialist sein, der im Dialog mit den Herstellern und den großen Verlagen die Apps so gestaltet, dass sie sicher im Fahrzeug verwendet werden können. Dabei können wir auch die Vermarktung übernehmen“, so Bodmeier. Die Werbeeinnahmen würden dann zwischen dem Verlag, Airmotion und dem Hersteller aufgeteilt.
Gratis-News am Steuer
Airmotion will sich als weltweiter Nachrichtenlieferant für vernetzte Infotainmentsysteme im Auto etablieren und steigt im kommenden Jahr auch ins Werbegeschäft ein. „Flankierend zu unserem Nachrichtenservice bieten wir ab 2014 die Vermarktung mit Werbung als zusätzliche Dienstleistung an“, kündigte Airmotion-Chef Manfred Bodmeier im Gespräch mit der Automobilwoche an. Damit können Autohersteller die Nachrichten-App umsonst nutzen – derzeit sind Lizenzgebühren zu bezahlen.