Das letzte Auto wird ein Sportwagen sein – an diese Prophezeiung des alten Ferry Porsche klammern sich die Petrolheads in aller Welt. Doch spätestens seit der Premiere des Porsche Taycan gibt es zumindest am Antrieb dieses finalen Flitzers gewisse Zweifel. Sportlich mag das letzte Auto ja noch sein, aber mit einem Porsche, wie wir ihn heute kennen, hat der dann vielleicht nicht mehr ganz viel zu tun, so die Befürchtung der Bleifuß-Fraktion. Die kann jetzt allerdings erstmal tief durchatmen. Denn bevor die Elektriker ganz das Kommando übernehmen in Zuffenhausen, krönen die schnellen Schwaben den Elfer noch einmal mit einem Turbo nach alter Väter Sitte und führen die Mutter aller Sportwagen so zu einem weiteren Höhenflug.
Das gilt nicht nur für die Leistung des unverändert 3,8 Liter großen Sechszylinders im Heck, der statt 580 nun bis zu 650 PS und 800 Nm leistet und damit den größten Sprung in der jüngeren Porsche-Geschichte macht. Sondern das gilt vor allem für das Fahrwerk und mit ihm für das Fahrverhalten. Denn wie eh und je ist der Turbo der perfekte Gran Turismo, mit dem man stundenlang über die Autobahn fliegen kann. Aber er ist jetzt auch wieder ein scharfer Supersportwagen, mit dem man auf Messers Schneide über die Passstraßen rasieren kann. "Wir haben diesen Spagat noch weiter gespreizt und an beiden Enden kräftig nachgelegt", sagt Projektleiter Frank-Stefan Walliser und erzählt von der ersten Mischbereifung bei einem Turbo, von der breiteren Spur und von der optimierten Aerodynamik mit der aktiven Buglippe und dem großen Heckflügel, der über der vier Zentimeter breiteren Karosse thront.