Kein Tag ohne Elon Musk. Der Tesla-Chef ist quasi omnipräsent: in den Nachrichten, in den sozialen Netzwerken, als Branchen-Benchmark oder in den Klatschspalten. Der Elektro-Pionier ist ein brillanter Vermarkter seiner selbst.
Bislang ließ Musk Ankündigungen meist auch Taten folgen. Nun hat er das Rad ein wenig überdreht. Beobachter hatten vom Battery Day in der vergangenen Woche auf bahnbrechende Innovationen bei der Fertigung von Autobatterien spekuliert. Heraus kamen vor allem mittel- und langfristige Versprechen. Drastische Kostensenkungen in der Herstellung, große Reichweiten-Gewinne, ein Elektroauto für 25.000 Dollar – irgendwann in der Zukunft. An der Börse kam das Vertrösten schlecht an. Bei der hohen Bewertung reagieren Anleger empfindlich, wenn sich der Visionär als „normal sterblich“ erweist.
Auch in der deutschen Öffentlichkeit wird die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit wahrgenommen. Nach einer exklusiven Umfrage der Berliner Meinungsforscher Civey für die Automobilwoche sagen 47 Prozent der Befragten, dass Musk Erwartungen weckt, die er nicht halten kann. Für knapp 21 Prozent ist das Gegenteil der Fall. Ebenfalls 21 Prozent sind für ein “Teils/Teils“. 11 Prozent können sich nicht entscheiden.